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Kapitel 4
ОглавлениеKriemhild
Sie konnte in dem knarrenden Hotelbett kaum schlafen. Immer wieder drehte sie sich herum und dachte an Sam, an Tante Margret und Onkel John. Sogar Jacob fehlte ihr – und nicht zuletzt Brooke.
Sara schlief tief und fest; die einzige Tatsache, die Kriemhild lächeln ließ. Ihre Freundin war ihretwegen lange wach geblieben und hatte obendrein die anstrengende Fahrt von Bremerhaven bis Amsterdam auf sich genommen.
Kriemhild schaute auf das Display ihres Handys. Es war kurz nach drei. Die leuchtenden Ziffern verschwammen vor ihrem müden Blick. Sie legte es zurück auf das Schränkchen und drehte sich um, in der Hoffnung auf Schlaf. Dann piepte es, eine Kurzmitteilung traf ein. Sofort sprang Kriemhild aus dem Bett und wusste, dass niemand anderes ihr um die Uhrzeit schreiben würde. Sie öffnete die Mitteilung und überflog Samuels Zeilen.
Hey, Kriemhild. Ich hoffe, du schläfst längst und erholst dich vom Flug. Ich werde mich für einige Zeit nicht melden können. Suche Amy und den alten Mann auf. Bitte, mach dir keine Sorgen, alles wird gutgehen. Rufe dich an, sobald ich zurück bin. Sam
Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Sie lief ins Bad, um Sara nicht aufzuwecken, bevor sie seine Nummer wählte, nur, weil sie ein ungutes Gefühl im Bauch hatte. Es schellte zweimal. Dreimal, siebenmal. Dann legte sie auf, es war zu spät. Vermutlich lag sein Handy irgendwo an der Klippe im Strandhafer – Sam war längst dort unten. Sie sank auf die Fliesen hinab und hoffte, dass er rechtbehalten würde; dass alles gutging. Schlafen würde sie in der Nacht sicher nicht mehr.