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21 Okra: Schleimer-Alarm - ein Gemüse macht sich unbeliebt

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 Name: Okra, Bamia, Quimbombó, Quiabo

 Region: Naher Osten und östlicher Mittelmeerraum, Afrika, Indien, Pakistan, Südstaaten der USA, Karibik, Nordosten Brasiliens

 Verzehr: Roh, gekocht, gebraten, frittiert


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Harmlos sehen sie aus, die Okras, wenn man sie im Supermarkt sieht. Man könnte sie sogar hübsch finden. Wie grasgrüne Chilischoten, denen jemand Kanten verpasst hat. In einigen Ländern werden sie »Ladies Finger« genannt und hierzulande bekommt man sie unter dem Namen Okra meist in Asiamärkten, als kleine Portionen in Klarsichtfolie verpackt.

Aber wehe, man nimmt sie ahnungslos mit nach Hause und glaubt, man könne sie wie jedes andere Gemüse schnippeln und zubereiten. Kaum hat man das erste Mal das Messer angesetzt, sondert die Schote an der Schnittstelle durchsichtige, klebrige Tröpfchen ab. Arbeitet man einfach weiter, hat man bald ein Schneidebrettchen voller Schleim. Und es wird noch schlimmer.

Sobald die Okra mit Feuchtigkeit in Berührung kommt, zum Beispiel beim Dünsten oder wenn man sie mit anderen Zutaten zusammen gart, verwandelt sie sich in kürzester Zeit in das, was man auf dem Hoch einer Grippewelle in benutzten Taschentüchern findet. Ein paar der sensiblen Schoten reichen, um dem gesamten Essen eine gelatinöse Konsistenz zu verleihen, die nur eingefleischte Porridge-Fans nicht würgen lässt.

In einigen karibischen und afrikanischen Ländern wird diese Eigenschaft sogar geschätzt. Im Nationalgericht von Trinidad und Tobago etwa, einem deftigen Eintopf namens Callaloo, der aus Callaloo-Blättern, Zwiebeln und Frühlingszwiebeln, Paprika, Krabben- und Pökelfleisch, klarer Brühe und Kokosmilch besteht, wird sie zum Eindicken verwendet. Ähnlich steht es um die Jambo-Suppe in Curaçao oder den Quimbombó in Cuba. In Nigeria werden die äußerst beliebten Okra-Eintöpfe, für die es eine Vielzahl von Rezepten gibt, passenderweise »Draw Soup« genannt. Wenn man sie nämlich auf die traditionelle Weise isst, indem man die Hand mit einem Happen Yamsbrei eintaucht, um eine Portion aufzunehmen, lässt sich die Suppe in dicken Fäden aus der Schüssel ziehen. Wer gerne rohes Eiweiß schlürft, wird begeistert sein.

Alle anderen machen nach dem ersten Versuch einen großen Bogen um diese seit Jahrtausenden kultivierte Pflanze. Und verpassen dabei ein extrem gesundes Gemüse, das voller Vitamine, Spurenelemente und Antioxidantien steckt und dabei fett- und cholesterinfrei ist, weshalb es einen festen Platz in zahlreichen Diäten hat. Es gibt ein paar Tricks, damit die Okra das Schleimen lässt. So sollte man sie nach dem Waschen sehr gut abtrocknen, bevor man sie schneidet, und Messer und Brettchen nach jedem Schnitt trocken wischen. Brät man das Gemüse, dann ganz kurz bei hoher Temperatur, um auf der sicheren Seite zu sein. Besser ist es, man gibt die Stücke für ein bis zwei Stunden in eine Schüssel mit Wasser und einem Schuss Zitronensaft oder blanchiert sie ein paar Minuten in Essigwasser. Danach kann man sie weiterverarbeiten wie man möchte.

In den Südstaaten der USA hat man eine weitere Möglichkeit entdeckt: Dort ist in Maismehl gewendete und frittierte Okra äußerst beliebt. Statt einer schleimigen, hat man dann leider eine äußerst fettige Angelegenheit auf dem Teller. Und von den gesunden Inhaltsstoffen ist nicht mehr viel übrig.

Delikatessen weltweit: 99 Spezialitäten, die Sie (lieber nicht) probieren sollten

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