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Kapitel 6 Nele und Jule

„Freitag, der schönste Tag der Woche“, jubelt Jule euphorisch.

Nele, ihre beste Freundin seit der Sandkistenzeit, bleibt stumm. Traumverloren bürstet sie ihre pechschwarzen Haare. Das Mädchen liebt das Frisieren, das endlose Bürsten ihrer Haare. Das wirkt beruhigend, hypnotisierend auf sie. Dabei kann sie unauffällig ihren Tagträumen nachhängen. Im Moment dreht sich alles um den ersehnten Märchenprinzen. Sie hofft, ihn bald, vielleicht sogar heute Abend, kennen zu lernen.

Grinsend stößt Jule sie an. Ertappt zuckt die Freundin zusammen. Kichernd lässt sie sich zum Kleiderschrank ziehen. Unschlüssig, eine steile Falte auf der Stirn, begutachtet Jule den Inhalt des vollgestopften Schrankes. Trotz der Fülle scheint er nicht das im Angebot zu haben, was sie sucht.

Nele verliert die Geduld, stöhnt genervt.

„Entscheide dich langsam, was du anziehst, sonst brauchen wir nicht mehr loszugehen.“ Inzwischen ziemlich sauer schiebt jetzt sie mit mürrischem Gesicht Jules Kleider hin und her. Immer das Gleiche mit Jule. Dese Unentschlossenheit in allem! Mittlerweile begutachtet sich Jule in einem blauen Minikleid vor dem Spiegel, knüpft nebenbei an Neles Vorwurf an. „Das kommt darauf an, wo wir hingehen. Da hast du dich noch nicht entschieden. Also Maschseefest oder Baggi?“ Eine erneute Verrenkung vor dem Spiegel folgt. Steht ihr gut das Kleid im Matrosenstil, findet sie. „Ähh...Baggi“, sagt Nele rasch. „Na also, geht doch! Ich bin fertig!“ „Äh wie? Schon! Das ging jetzt aber schnell.“ „Na klar, ich zieh das hier an. Und du? Willst du so bleiben!“ „Geht wohl nicht anders! Ich habe meinen Kleiderschrank nicht dabei.“ Schnippisch schürzt Nele die Lippen, ihre hellbraunen Augen mit den dunklen Sprenkeln funkeln. „Eh... musst nicht gleich einschnappen. Aber ich finde dein T-Shirt wirklich langweilig. Ein beigefarbenes Shirt. Beige! Die Farbe der alten Leute! Ob da ein Junge darauf anspringt!“ „Er soll nicht mein T-Shirt mögen, sondern mich!“ „Wie soll er dich mögen, wenn ihn dein Shirt vom Kennenlernen abschreckt.“ Jule wühlt in einer Kommode. Triumphierend zieht sie ein knallrotes Tank-Top mit glitzernden, diagnonal über dem Top verlaufenden Steinen, hervor. Strahlend schwenkt sie ihr Fundstück vor Neles Gesicht. „Das passt doch viel besser in die Baggi.“ „Meinst Du? Ich weiß nicht,“ zögert Nele, schaut allerdings begehrlich auf das Shirt. „Klar, das sieht super zu deinen schwarzen Haaren aus! Und ich in blau und blond. Das wird echt geil aussehen. Los mach!“ Jetzt dreht sich Nele zufrieden lächelnd vor dem Spiegel. „So jetzt noch Farbe ins Gesicht und dann los. Da siehst du nämlich farblos aus, Jule.“ Jule seufzt. „Kannst du mir bitte den Lidstrich machen. Du weißt doch, bei mir haut das nie so hin.“ „Na gut, Lidstrich gegen Tank-Top.“ „Deal.“ Kichern machen sich die Mädchen an ihre Kriegsbemalung.

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