Читать книгу Der Tod lauert im Internet - Jutta Pietryga - Страница 25
ОглавлениеZurück auf dem Waldweg zündet er sich eine Zigarette an. Tief zieht er den Rauch in die Lungen, entlässt ihn kringelförmig durch die Nase. Wie frisch exorzierte Geister ziehen die Rauchschwaden davon. Er sinnt dem Nebel hinterher, froh, dass seine Dämonen entschwunden sind.
Achtlos wirft er die glühende Kippe auf den Weg. Der Glimmstängel fällt auf ein trockenes Blatt. Eine winzige Flamme züngelt hervor. Neugierig beschnuppert sie das Blatt. Leckt an ihm. Dann fängt an sie, zu knabbern, hat das Blatt bald vertilgt. Lediglich ein Häuflein Asche liegt noch auf dem Weg. Sie kriecht weiter. Das ist einfach, denn der Waldweg ist von der lang anhaltenden Hitzeperiode völlig ausgetrocknet.
Alles was dem Flämmlein im Weg steht, verzehrt es. Fröhlich züngelt es an Ästlein, erfreut sich an ihnen, lässt nichts übrig. Kriecht weiter, sucht und findet mehr Nahrung. Doch der Appetit ist längst nicht gestillt. Es ist nicht satt zu bekommen. Das winzige Flämmchen ist jetzt eine große Flamme. Unaufhaltsam schiebt sie sich vorwärts. Sie muss ihren Hunger stillen. Ein Baumstamm versperrt ihr den Weg. Die Feuerzunge hält inne, zaudert. Verhalten beginnt sie an dem, was vor ihr liegt, zu lecken. Erst vorsichtig an den Füßen. Dann tanzen die Flammen die Beine hoch, immer weiter, bis sie den gesamten Körper einhüllen. Sie zischen und wispern, scheinen sich etwas zuzuraunen.
Und dann kommt der Wind! Der Wind will mitspielen, will auch tanzen. Er pfeift sein Lied. Die Flammen freuen sich, springen den Baumstamm empor bis hinauf in die Äste. Von dort hüpfen sie zu den nächsten Zweigen – zu dem nächsten Baum – und weiter – und weiter.....