Читать книгу Schneeflöckchen Weißröckchen - K. Spitschka - Страница 17
ОглавлениеFünfzehn
„Niemand muss wegen meinen Backkünsten gleich zu den Weight Watchers laufen mein Fräulein!“, keifte meine Mutter und klatschte mir eine zweite Kalorienbombe auf den Teller. Mein Dad war in ein Prospekt über Rasenmäher vertieft. „Da gibt’s Rasenmäher, die sehen aus wie Mini Ufos. Die muss man programmieren. In den Rasen werden Sensoren gesteckt und dann fährt das Ding mit Solarenergie den ganzen Tag durch den Garten und hält das Gras kurz. Toll! Ganz toll! Wirklich praktisch! Schau‘, kostet etwa 3000 Euro!“ Er hielt mir das Prospekt unter die Nase. „ Ein teurer Spaß!“, sagte ich.
„Ich hab’s im Rücken, deine Mama hat’s mit den Knien und du hast keine Ahnung wo sich unser Garten befindet! Dein Mick weiß auch nur wo der Grill steht! Andere Leute wären froh wenn sie einen Garten hätten, aber ihr habt überhaupt kein Interesse. Da könnte man einen prima Spielplatz aufbauen. Rutschbahn, Sandkasten, Schaukel, …“
„Papa! Ich werde nicht mit Mick zusammenbleiben. Jedenfalls brauchst du dir über Enkelkinder vorerst keine Gedanken machen!“ Meine Mutter stoppte die Nahrungsaufnahme. Die beiden sahen mich an, als hätte ich eben gesagt, dass ich hinter ihrem Rücken das Haus verkauft habe.
„Was guckt ihr denn so? Ich habe mich in einen anderen Mann verliebt. Da kann man nichts machen. Das ist Schicksal!“ Mama räumte hektisch den Tisch ab. „Du brichst Mick das Herz! Von mir hast du das nicht! Wir verstehen uns so gut mit seinen Eltern. Hast du ihm das überhaupt schon gesagt? Vielleicht ist das nur so ein Flirt? Du bist viel allein, weil Mick so eingespannt ist. Da flirtet man schon mal.“
„Woher willst du denn das wissen?“, fragte mein Vater und erntete einen zornigen Blick.
„Das geht vorbei mein Kind! Wenn man die wahre Liebe erkennt …“ Ich nahm meiner Mutter das Tablett aus den Händen. „Ich weiß ganz sicher dass ich Mick nicht liebe! Jedenfalls habe ich ein ganz anderes Gefühl, wenn ich mit Ben zusammen bin. Keine Ahnung wie sich das entwickelt, aber Mick ist nicht der Mann fürs Leben. Ich bin schließlich erst 19 Jahre alt! Ich habe Zeit ohne Ende! Vielleicht ist Ben auch nicht der richtige. Ich muss das eben austesten!“
„Austesten? Wie redest du denn! Als ich deinen Vater kennengelernt habe war ich 17 Jahre alt und mit 20 war ich verheiratet! Ich habe es nie bereut!“, schimpfte meine Ma.
Mein Vater zog sofort seinen Bauch ein. „Mama! Du wurdest mit mir schwanger, deswegen habt ihr geheiratet. Außerdem ist das vollkommen egal. Es geht um mich und ich tue was mir passt. Ich bin glücklich weil ich frisch verliebt bin und ich trenne mich demnächst von Mick. Das ist allein meine Baustelle. Es spielt auch keine Rolle, dass ihr euch mit Micks Eltern so gut versteht. Das könnt ihr ja gerne so beibehalten!“
„Du redest daher wie dieser gefärbte Besen!“ schnaubte meine Mutter. Mein Vater schnappte sich das Prospekt und verzog sich. Als mein Handy klingelte war ich erleichtert.
„Lisa Bäumel?“
„Halu! Hallo! Na?“
„Halu! Das freut mich aber. Wie geht’s meinem Star?“ Ich verschwand in meine Wohnung und kuschelte mich auf das Sofa. Er hatte letzte Woche einen Typen kennengelernt und ist jetzt total verliebt. Wir zwei gackerten wie die Hühner. Ich erzählte von Ben und mir. Von dem Stress mit Mick der in Kürze auf mich zukam. Er erkundigte sich nach Jack und empfahl die Farbe ‚Weizenblond‘ die er selber momentan trug. Er sagte, er würde uns im Herbst auf jeden Fall Gesellschaft leisten, wenn wir nochmal fliegen sollten.
Nachdem sich Ben noch immer nicht gemeldet hatte, legte ich mir ein Kleid für den Abend heraus. Ich wollte nach Ottersberg fahren und der Sache auf den Grund gehen. Diesmal klingelte mein Festnetzanschluss. „Kannst du kommen?“ heulte Jack.
„Bin unterwegs!“
Jacks Wohnzimmer war übersäht mit benutzten Taschentüchern. Wie in einem Drama lief meine Freundin mit der Kleenex Schachtel in der Hand hin und her, schnäuzte sich und ließ das Tuch auf den Boden fallen. Ich konnte nicht mehr an mich halten und fing schallend an zu lachen. „Was zur Hölle ist so lustig?“ fragte sie angefressen. „Hast du das vorher geprobt, oder ist das echt was du hier aufführst?“ Sie blieb stehen, sah mich todernst an und legte sich auf den Teppich. Sie starrte zur Decke und sagte keinen Pieps! Nicht zu fassen! „Jack? Kannst du mich mal aufklären?“ Sie atmete lange ein und theatralisch aus.
„Meine Eltern haben gesagt, wenn ich einen Tunesier heirate bin ich nicht mehr ihre Tochter!“ Ich setzte mich zu ihr. „Meine Eltern würden genau das gleiche sagen. Sie sind selbstverständlich nicht ausländerfeindlich, aber einen Ausländer als Schwiegersohn zu haben, ist ganz was anderes, nicht wahr? Integration, Religion, und all das! Deine Eltern haben Angst um dich! Was hast du ihnen erzählt?“
„Ich habe gesagt, dass ich mich im Urlaub in einen Tunesier verliebt habe. Mein Vater hat sofort losgeschrien, dass ich anscheinend trotz Einser Abi komplett verblödet wäre. Die Tunesier die man in den Hotelanlagen ‚rein zufällig‘ kennenlernt, hätten es gezielt auf Touristinnen abgesehen, vorzugsweise auf heiratswillige Deutsche! Sie versprechen ihnen die große Liebe für die deutsche Staatsangehörigkeit. Dann hat er mich gefragt ob der Afrikaner Brillenträger sei. Ich fragte ihn wieso. Mein Vater meinte, der Mann müsse große Probleme mit seiner Optik haben, denn so wie ich aussehe, würde sich kein normaler Mann in mich vergucken. Ich habe ihn angeschrien. Er hat mich angeschrien. Mama hat inzwischen meinen Kofferraum mit Lebensmitteln bestückt, damit ich nicht verhungere. Du kennst sie ja. Danach bin ich sofort abgehauen und fand Mezris ersten Brief im Briefkasten. Ich habe ihn bereits übersetzt. Willst du ihn lesen?“
Ich nickte und bat um ein Käffchen. Sie stand auf und warf die Taschentücher in einen Papierkorb. Als sie mit einer dampfenden Kaffeetasse wiederkam hatte sie einen rosafarbenen Brief in der Hand! Rosa! Mit Sicherheit Mezris Lieblingsfarbe!
Jedes Mal wenn ich ihn im Urlaub sah, trug er ‚Hilfiger‘. Vorzugsweise rosa Polohemden oder rosa Karohemden. Der Typ war einfach nicht mein Fall!
‚Meine geliebte Susanne, die Sehnsucht nach Dir tötet mich beinahe! Ich denke an die vielen leidenschaftlichen Stunden mit Dir. An Dein wunderbares Lachen, Deine Schönheit. Das tröstet mich! Ich freue mich sehr auf unser Wiedersehen!!! Ich komme bald!!! Ich liebe Dich! Bla, bla! Ich treffe am 10. Juli in Frankfurt ein, dann bleibe ich 4 Wochen bei Dir. Inzwischen habe ich mich genau erkundigt. Ich muss den Militärdienst absolvieren, dann darf ich leben wo ich will. Mein Herz! Meine Liebe! Wir stehen das durch! Meine Eltern und meine Brüder grüßen Dich! Sie freuen sich mit uns! Bald werden wir uns in den Armen halten und uns nah sein. Ich küsse das Foto, das Du mir geschickt hast. Ich küsse es voller Leidenschaft und Liebe! Dein Mezri‘
Ich gab‘ Jack den Brief zurück und versuchte ernst zu bleiben.
„Na? Was sagst du?“. Wieder liefen Tränen über ihr Gesicht.
„Das ist ein sehr schöner Brief. Du musst nicht heulen. Freu‘ dich! Er kommt tatsächlich!“ Ich nahm meine Freundin in den Arm und sie fing an zu schluchzen.
MEINE FRESSE!
„Ich kann es nicht ertragen soweit von ihm entfernt zu sein. Lisa, ich ertrage das wirklich nicht. Ich habe überhaupt keinen Lebensmut mehr!“
„Du wirst ihn vom Flughafen abholen, mit ihm nach Hause fahren und ihr werdet drei Wochen lang das Bett nicht mehr verlassen, klar? Dann rufst du deine Eltern an und sagst ihnen, dass du Mezri liebst und sie jetzt Gelegenheit hätten ihn kennenzulernen. Wenn sie keinen Bock darauf haben, lass sie doch. Du bist jung und klug! Wieso solltest du nicht für eine Weile nach Monastir gehen? Bis dieser Militärdienst sich erledigt hat, zum Beispiel?“
„Du hast Recht. Ich spreche fließend Französisch. Englisch muss ich nachpauken, aber das läuft. Ich werde mich in den verschiedenen Hotels bewerben. Mir tut allerdings meine Mutter leid. Denn die muss das ausbaden.“
„Das ist ihr Problem. Sie hat den Mann geheiratet. Du tust gefälligst was du für richtig hältst.“
Wir blieben noch eine Weile engumschlungen und hingen unseren Gedanken nach.
„Was geht bei dir heute noch? Willst du meinem Traummann vielleicht heute Abend mal die Hand schütteln?“ fragte ich vorsichtig nach.
„Bomben Idee! Ich hole dich um 22Uhr ab. Willst du den Brief nochmal lesen?“
STÖHN!
„Gut, gib her!“ Ich überflog das wertvolle Papier nochmal. „Wunderschön!“, sagte ich und gab ihn zurück. Sie strahlte! „Also. Bis später. Ich liebe dich.“
„Ich liebe dich auch.“
Als ich ging versuchte sie wieder mich zu küssen. Darüber sollten wir mal reden. Ich mochte dieses Grabschen und Knutschen nicht mehr! Früher haben wir damit Leute erschreckt! Zuerst suchte sich Jack in einer Disco ein Opfer aus und hielt mit ihm Blickkontakt. Ich stand neben ihr. Als der Typ dann angebissen hatte und sich auf den Weg zu ihr machte, packte sie ihre Hände unter mein T-Shirt, fummelte an mir herum und gab mir einen Zungenkuss. Dabei ließ sie den Mann nicht aus den Augen! Wenn er sich entsetzt davon machte, war er eh‘ nicht der richtige. Wenn er aber trotzdem angetrabt kam, hatte er Jacks ‚Geilheitsprüfung‘ bestanden und durfte mit ihr nach Hause gehen.
Daheim blinkte mein AB.
1 „Helga hier! Es geht um Michaels Geburtstagsfeier. Ruf mich bitte zurück!“
2 Helgas Sohn. „Schnuffel! Falls meine Mutter anrufen sollte, sag‘ ihr, dass wir an meinem Geburtstag bereits was vorhaben. Bitteeeee. Vielleicht sagst du, dass wir für eine Sexspielzeugfirma Vibratoren testen müssen. Hi, hi, hi, hi! Ne! Quatsch! Du weißt ich hasse diesen Familienrummel. Wo bist du überhaupt mein Hase? Am Dienstag ist dein Mümmler wieder da. Ankunft 17Uhr12. Ich wünsche mir, dass du deinen schwarzen Lackmantel anziehst. Nur Strapse und Strümpfe darunter. High Heels. Keinen BH. Die Haare trägst du offen. Wir werden kein Wort miteinander reden. Du holst mich vom Zug ab und steigst dann im Auto auf den Beifahrersitz. Ich setze mich auf den Fahrersitz. Du drehst dich in meine Richtung und lehnst dich ans Seitenfenster. Du machst deinen Mantel auf, nimmst die Beine hoch und spreizt sie. Oh Gott ich …“
3 „Lisa? Lisa! Sorry! Ich bin nur geil auf dich. Bis Dienstag“.
Ich ging unter die Dusche und überlegte wie ich alles auf die Reihe kriegen könnte. Mick machte es mir inzwischen leicht. Ich wollte echt nicht mehr mit ihm zusammen sein. Ob das mit Ben was wird oder nicht. Mick ging mir nur noch auf die Nerven.
Als Jack mich abholte war sie Weizenblond! Sie trug ein schwarzes Oberteil mit angenähten Münzen. Der Orient hatte sie völlig im Griff. Nabelpiercing und schwarze glänzende Pumphosen inklusive. Zehensandalen und schwarzer Nagellack.
„Na? Was sagst du?“ fragte sie und verrenkte ihren Körper wie eine Bauchtänzerin. „Orientalisch!“
Sie drückte mir ihre Digitalkamera in die Hand: „Mach‘ ein Foto für Mezri!“
„Wieso machen wir das Foto nicht mit deinem Telefon? Das ging schneller!“
Weil es unromantisch ist!“ Sie ging hinaus auf meine Terrasse und zündete die Gartenfackeln an. Sie stellte sich in Position. Klick. Fackeln wieder aus.
WENN DER MENSCH SPINNT GIBT ER EIN ZEICHEN!
„Du bist heute wunderschön!“, stellte das Mädel fest. Okay! Ich verzieh ihr ihre Albernheiten! Ich trug ein weißes Minikleid mit tiefem Ausschnitt und trug 14cm hohe goldene Riemchensandalen. Keinen Schmuck. Keinen Nagellack.
„Du fährst doch, oder?“, fragte ich.
“Klar! Mit den Schuhen kannst du erstens nicht fahren, außerdem bist du viel zu nervös. Wieso rennst du ständig hin und her? Du machst mich ganz kirre!“
„Wie bitte?“
„Alles palletti! Gib Gas!“ Sie schubste mich durch die Tür und drückte mir mein Täschchen in die Hand. „Deine Schlüssel hast du?“.
„Japp!“
„Na dann Baby! Zeig‘ mir deinen neuen Lover!“ Man hätte denken können, Jack wäre völlig normal.
Während der Fahrt erzählte ich ausführlich von dem Gespräch mit Halu. Bisher konnte ich nur den Tipp mit der Haarfarbe weitergeben. „Die Farbe steht dir übrigens total. Du solltest Halu auch ein Foto schicken!“
„Ich habe mal einen Schwulenporno gesehen. Mann! Turnt total! Sollten wir uns mal zusammen reinziehen!“
GOTT BEWAHRE!
Als wir aus dem Auto stiegen leuchtete über dem ‚Hell’s‘ die Harley und darunter stand Ben. Irmi hatte Recht. Er verbrachte mehr Zeit vor der Disco, anstatt mitten im Getümmel.
„So ein Mist! Hab den Blutdruckmesser vergessen!“, lachte Jack. „Halt die Fresse!“, schnauzte ich. Ich stöckelte langsam auf den schönen Mann zu. Heute mach‘ ich dich so heiß Baby, dass dir hören und sehen vergeht, dachte ich. Er warf die Haar nach hinten und ging lächelnd auf mich zu.
Die Anthropologin H. Fisher hat mal gesagt: Bei Frauen sind die Qualitäten eines Mannes begehrt, die möglichem Nachwuchs Vorteile verheißen. Attraktivität und Fitness. Das Erfolgsprinzip der Evolution scheint auf den Kämpfertyp bezogen, der sich allzeit aggressionsbereit durchs Leben schlägt. Genau so was nahm mich gerade in seine Arme!
„Wo bist du nur immer so lange?“ hauchte er mir ins Ohr und küsste mich. Jackson stand da und hatte den Mund offen. Fehlte nur noch dass sie anfing zu sabbern! „Ben darf ich vorstellen, meine beste Freundin Jackson. Jack das ist Ben!“ Ich erkannte sofort, dass sich die beiden sympathisch waren.
Arm in Arm schlugen wir in der Disco auf. Seht her! Ich bin Bens neue Freundin und bekomme jeden Moment einen Herzinfarkt! Jack gab mir ein Zeichen dass sie sich problemlos alleine amüsieren konnte und peilte Alice Kanzel an. Ben besorgte uns was zu trinken. Wir prosteten uns zu und sahen uns in die Augen. Ich hyperventilierte beinahe als ich sagte, dass ich am Dienstag mit Mick Schluss machen würde. Seine Mundwinkel zuckten lächelnd.
Ohne Unterbrechung erforschten unsere Augen das Gegenüber. Ich wusste es ganz sicher! Ich liebte ihn! Ben holte Luft um was zu sagen, tat es aber dann doch nicht. Stattdessen nahm er mich bei der Hand und führte mich hinaus. Ich gab Jackson ein Zeichen und die streckte beide Daumen in die Höhe.
Ben öffnete den Kofferraum seines Wagens und holte eine Kiste heraus die er sich unter den Arm klemmte. Dann nahm er meine Hand und ging mit mir zum Ufer der ‚Wümme‘ hinunter. Er breitete eine Decke aus, öffnete eine Flasche Prosecco, schenkte zwei Gläser ein und zündete eine Handvoll Teelichter an. „Ich fahre die Kiste mit dem Zeug schon länger spazieren. Endlich kommt sie mal zum Einsatz!“, schmunzelte er schüchtern. „Möchtest du die Schuhe ausziehen?“, sagt er leise mit seiner rauen tiefen Stimme.
Okay! Wenn du möchtest ziehe ich alles aus. Ich bin in deiner Gegenwart willenlos! Wir standen uns gegenüber und er stellte fest, dass wir barfuß größenmäßig total zusammenpassen. Okay! Dann kann ich ja beruhigt sterben!
„Ich will’s nicht versauen. Setzen wir uns. Ich möchte dir einiges erklären, verstehst du“.
Er küsste mich. Ich dachte an ein Erdbeben. Roch ihn, atmete ihn ein. Wieder ein Kuss.
„Ich bekomme jeden Moment einen Herzinfarkt, wenn das so weiter geht!“, raunte er.
„Ich hätte ehrlich gesagt nicht gedacht dass wir zwei hier mal sitzen, nachdem ich dir gesagt habe, dass ich verheiratet bin. Du hast so einen Typen wie mich nicht nötig! Du kannst dir die Männer aussuchen! Was soll ich sagen? Ich bin happy! Ich liebe dich! Ich schreie es jeden Tag in die Welt hinaus!!“
Wir tranken einen Schluck, dann nahm ich ihm das Glas ab, küsste ihn. „Ich will mit dir zusammen sein, Ben. Ganz bestimmt! Ich werde das mit Mick beenden!“ Er leckte meine Zunge, trank mich. „Ich kann es kaum glauben, dass du für mich das gleiche empfindest. Ich möchte mit dir schlafen. Ich kann mich kaum noch zurückhalten, ich …
okay. Freunde von mir wohnen zusammen in einer WG. Ich kann ein Zimmer haben. Montag und Dienstag habe ich Urlaub und richte mich ein. Ich werde die Scheidung einreichen. Claudia und ich sind uns einig. Markus ist glücklich. Für die Kinder bezahle ich sowieso Unterhalt und an Claudia muss ich solange Kohle abdrücken bis die Kids in den Kindergarten gehen. Danach sucht sie sich einen Halbtagsjob. Die Kinder werde ich jedes zweite Wochenende haben. Sie werden dich mögen, das weiß ich! Was meinst du? Bisschen viel auf einmal nicht wahr?“, sagte er und sah mich zweifelnd an.
Er streichelte sanft eins meiner Beine.
Wie soll man sich da konzentrieren können?
Er lehnte sich an einen Baumstamm und zog mich zwischen seine Beine. Mein Kopf lag auf seiner Brust. Ich hörte seinen Herzschlag. Er streichelte meinen Bauch.
„Was meinst du?“, flüsterte er.
Ich drehte mich zu ihm und küsste seinen schönen Mund. „Ich habe keine Angst!“
„Da sind sie ja! Jackybaby hierher!“ Robert kam auf uns zugewackelt.
Ben sprang verärgert auf. „Was ist los Alter?“, fragte er sauer.
„Jackson ist schlecht. Sie will nach Hause!“ Robert breitete unschuldig die Arme aus. „Wollte nur Bescheid sagen!“
„Wieso ist Jack schlecht geworden?“, fragte ich.
Ben zeigte Robert einen Vogel. Was hatte das zu bedeuten?
Meine Freundin stand kreidebleich am Eingang. „Süße? Es tut mir Leid, aber können wir bitte nach Hause fahren? Ich bin so horrormäßig drauf!“, lachte sie. LACHTE SIE?
Ich gab Ben alle Telefonnummern die ich hatte. „Du siehst ja selber, dass meine Freundinnen alle einen Schatten haben. Kaum bin ich da, muss ich auch schon wieder weg! Ruf mich Mittwoch an, okay?“
Er nahm mich zum Abschied in den Arm. Ich spürte wie sehr wir einander begehrten. Ich wollte auch mit ihm schlafen sobald wir die Gelegenheit dazu hatten. „Pass auf dich auf! Du bist jetzt meine Frau, hast du verstanden?“, flüsterte Ben. Ich sah ihn glücklich an und nickte.
Jackson redete nicht mit mir und ich nicht mit ihr. War mir scheißegal wie’s ihr ging.
„Musst du ständig über die Linie fahren? Hast du was gesoffen?“, maulte sie.
Ich konnte ihr nicht antworten, denn vor mir fuhr ein Polizeiauto das mich anwies anzuhalten.
„Ach! Hallo! Wir kennen uns bereits. Na? Wieder eine Freundin dabei, der’s nicht so gut geht?“, sagte der Mann freundlich. Jack sah den Polizeibeamten aus verdrehten Augen an. „Genau! Darum fahren wir nach Hause!“, sagte ich und hätte Jack erschlagen können. Jetzt zog sie Grimassen.
„Und selbst? Haben sie was getrunken? Drogen?“ Unverschämtheit! „Nein! Selbstverständlich nicht!“ „Steigen sie mal aus!“
Ich tat wie mir befohlen.
„Wo sind ihre Schuhe?“ Ich klappte den Autositz zurück und zeigte ihm meine Manolos.
„Damit kann man doch nicht Autofahren!“, sagte der Polizist. ACH?
„Deswegen fahre ich barfuß!“ BLÖDMANN.
„Sie sollten immer ein paar flache Schuhe im Auto haben. Sind sie mit einem Drogentest einverstanden?“ HÄ? „Ja, klar!“, antwortete ich freundlich. Sein Kollege machte ein Drogenscreening mit mir und dann musste ich in ein Röhrchen blasen. Nachdem die Männer von meiner Unschuld überzeugt waren, durfte ich weiterfahren.
„Was wollten die denn? Hast du was gesoffen?“, fragte meine völlig verblödete Orientalin.
„Mir dreht sich alles! Irgendwie habe ich die Joints von Robert unterschätzt!“, kicherte die Gans.