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Ludwig Anzengruber (1839–1889)

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Über Anzengrubers Aphorismen ist gesagt worden, die „innere Zerrissenheit und Zerfahrenheit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts“ sei wohl in keinem anderen Text der deutschen Literatur derart ergreifend dargestellt worden (Otto Rommel, nach Guthke, S. 226). Anzengruber schwankt zwischen der Diabolisierung Gottes und der Gottesleugnung. In seinen Aphorismen findet sich diesbezüglich das Notat: „Das Leben ein Geschenk eines bösen Dämons.“ (Nr. 29, zit. nach Guthke, S. 227) Und er urteilt: „… besser, was auch das Resultat des Weltprozesses sein möge, das Sein wäre nicht – niemals! Wozu der Schein – die Welten für verzappelnde elende Wesen?

Das Leben macht sie toll, wer kann es ihnen verdenken?! Fernab dem Sein – objektiv fragen: was soll das Ganze? Wer außen stünde, ergötzt es den?

Ein herzloser Gott – also lieber keinen annehmen. Es ist Religion, keinen Gott zu glauben!“ (Nr. 274, zit. nach Guthke, S. 227).

Zunächst bemüht Anzengruber das Mythologem vom bösen (göttlichen?) Dämon als dessen Geschenk das Leben nun deklariert wird. Wiederum bleiben die Eltern geschützt, die all die „verzappelnden Wesen“ hervorbringen. Dann aber verabschiedet der Dichter Gott und lässt anthropodizeepflichtig gewordene Eltern zurück.

Antinatalismus

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