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Zusammenfassung: Die Seligpreisungen – Teil II
ОглавлениеIn diesem theologisch sehr dichten Abschnitt finden sich die folgenden Gedanken.
1. Hunger und Durst beschreiben als eindrückliche Bilder die starke Sehnsucht nach Gerechtigkeit in den Herzen derer, die Jesus glücklich preist. Sie sind glücklich, weil sie nach der Gerechtigkeit suchen wie der Kaufmann nach der kostbaren Perle.
2. Gerechtigkeit bezeichnet kein abstraktes ethisches Ideal, sondern den Anspruch einer Beziehung.
3. Die Gerechtigkeit Gottes bezieht sich auf seine Heilstaten in der Geschichte.
4. Israels Gerechtigkeit ist das unverdient gnädige Urteil, das Gott über Israel gefällt hat: Es wird von Gott als gerecht erklärt.
5. Israel reagiert auf dieses Geschenk, indem es gerecht handelt. Dazu gehört Barmherzigkeit für Menschen in Not, wie sie am Vorbild Hiobs und des leidenden Gottesknechts bei Jesaja zu sehen ist.
6. Das Vorbild für die erwartete Antwort Israels findet sich in Gottes Handeln an seinem Volk beim Auszug aus Ägypten. Sie sollen anderen mit der gleichen Barmherzigkeit begegnen, die Gott ihnen erwiesen hat.
7. Gerechtigkeit schafft Frieden.
8. Gott, nicht die Gesellschaft, stillt die Sehnsucht nach Gerechtigkeit.
9. Barmherzig zu sein heißt, auf die Nöte anderer mit Mitgefühl und mit Taten zu reagieren.
10. Barmherzigkeit ist mit Vergebung verbunden. Diese Verbindung von göttlicher und menschlicher Vergebung wird im Neuen Testament unter dreierlei Blickwinkeln betrachtet. Gott ist barmherzig zu denen, die unter Jesu Seligpreisung stehen, die Gesellschaft ist es unter Umständen nicht.
11. Herz bezeichnet das ganze Innenleben eines Menschen und umfasst Gefühle, Verstand und Willen. Jesus sieht zuerst auf das Herz, nicht auf die Hände.
12. Herzensreinheit hat etwas mit Transparenz und Lauterkeit zu tun, die ohne Hintergedanken nur ein Ziel verfolgt.
13. Ein Friedensstifter ist etwas anderes als ein Friedenswächter oder ein Pazifist. Friedensstifter arbeiten auf geheilte Beziehungen auf allen Ebenen hin und werden „Gottes Kinder“ genannt.
14. Jesus ist das Vorbild für alle Seligpreisungen, und in der letzten Seligpreisung betritt er zum ersten Mal die „Bühne“, als es um die Verfolgung um seinetwillen geht. Die so Verfolgten können sich freuen, in Leidensgemeinschaft mit den Propheten zu stehen.