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b) Die Eucharistiefeier und die eucharistischen Gaben sind von anamnetischer Wirklichkeit (1) Die Eucharistiefeier als Anamnese

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Schon auf den ersten Blick zeigt die Eucharistiefeier ihren Gedächtnischarakter. Die eucharistischen Hochgebete zeigen es in ihrem Blick zurück und voraus. Menschen schreiten im Gedenken ihre gemeinsame Geschichte ab, fragen nach ihrer Zukunft, um zu wissen, wer sie sind: von Gott in Christus und im Heiligen Geist von Anfang an und bis in alle Ewigkeit angenommene und in ihrer Geschichte begleitete Personen, die in dieser Geschichte mit Christus eine Gemeinschaft bilden. Wer in diese Gemeinschaft eintritt, der feiert seine existentielle Frage »Wer bin ich«, in dem er dem einen Gott in drei Personen begegnet. Dieser dreifaltige Gott hat eine Geschichte mit den Menschen. Es ist eine Geschichte von Schöpfung in Liebe, von Rettung aus eigener und fremder Not. In der eucharistischen Gedächtnisfeier gedenken die Menschen, die sich Kirche nennen, des Heilswerkes, das der himmlische Vater als Heilswerk zur Rettung der Menschen durch Menschwerdung, Leben, Leiden und Auferstehen seines Sohnes in der Kraft des Heiligen Geistes wirkte. Das Gedenken der Eucharistiefeier steigt bei all unserem Zurück und Voraus mit Jesus zugleich auf zum himmlischen Vater: »So sehr hast du die Welt geliebt, heiliger Vater, daß du deinen eingeborenen Sohn als Retter gesandt hast, nachdem die Fülle der Zeiten gekommen war. Er ist Mensch geworden durch den Heiligen Geist, geboren aus der Jungfrau Maria. Er hat wie wir als Mensch gelebt, in allem uns gleich außer der Sünde. Den Armen verkündete er die Botschaft vom Heil, den Gefangenen Freiheit, den Trauernden Freude. Um deinen Ratschluß zu erfüllen, hat er sich dem Tod überliefert, durch seine Auferstehung den Tod bezwungen und das Leben neu geschaffen« (IV. Hochgebet).

In diesem Gedenken an Jesus gedenkt die Kirche ihrer Stiftung in Gottes Ratschluß, seinen Sohn zur Sammlung aller Menschen ins Fleisch zu senden: »Denn durch deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus, und in der Kraft des Heiligen Geistes erfüllst du die ganze Schöpfung mit Leben und Gnade. Bis ans Ende der Zeiten versammelst du dir ein Volk, damit deinem Namen das reine Opfer dargebracht werde vom Aufgang der Sonne bis zum Untergang« (III. Hochgebet).

In diesem Gedenken der Kirche an ihre eigene Stiftung durch den dreifaltigen Gott, im feierlichen Erwähnen der in Christus erfolgten Konzentration der Heilsgeschichte gedenkt der himmlische Vater auch unser. Er beantwortet unsere und auch meine existentelle Frage »Wer bin ich?«: »Als du (der Mensch) im Ungehorsam deine Freundschaft mit mir, deinem Gott, verlorst und der Macht des Todes verfielst, habe ich, dein Gott, dich dennoch nicht verlassen, sondern voll Erbarmen allen und besonders auch dir geholfen, mich zu suchen und zu finden. Immer wieder habe ich den Menschen und dir meinen Bund angeboten und sie und auch dich durch die Propheten gelehrt, das Heil zu erwarten. So sehr habe ich, euer und dein heiliger Vater, die Welt geliebt, daß ich meinen eingeborenen Sohn als Retter zu dir gesandt habe« (IV. Hochgebet). Im Gedächtnisvollzug der Eucharistiefeier sagt der uns hörende und an uns denkende Gott uns selbst, wer wir sind: Wir alle sind, weil wir in seiner Liebe geworden sind. In seiner Liebe haben wir Bestand und sind in Christus gerettet.

Ein Mensch, der dieser Liebe innegeworden ist und erfahren hat, wer er von Gott her ist, kann dann zusammen mit denen, die Eucharistie feiern, den himmlischen Vater lobpreisen: »Ich preise dich, Vater im Himmel, denn so sehr hast du mich und meine Welt geliebt, heiliger Vater, daß du mir und denen, die zu mir gehören, deinen eingeborenen Sohn als Retter gesandt hast, nachdem die Fülle der Zeiten gekommen war. Er ist Mensch wie ich geworden für mich durch den Heiligen Geist, geboren aus der Jungfrau Maria. Er hat wie wir und ich als Mensch gelebt, in allem uns und mir gleich außer der Sünde. Mir Armen verkündete er die Botschaft vom Heil, mir, dem Gefangenen, Freiheit, mir und den Meinen, uns, den Trauernden, Freude. Um deinen Ratschluß zu erfüllen, hat er sich für mich dem Tod überliefert, durch seine Auferstehung meinen Tod bezwungen und mein Leben neu geschaffen.«

Mysterium fidei

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