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Ein Paul und ein Stück Titan

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Da ich Anja versprochen hatte, dass sie einen Hund bekäme, wenn ich mir nichts gebrochen hätte, kamen wir auf diese Weise zu Paul, unserem Mischlingshund. Aber es dauerte nur vier Wochen bis zu meinem nächsten Unfall mit dem Mountainbike. Ich war gerade auf dem Weg zur Sengbachtalsperre und fuhr über einen Waldweg. Dort riss es mir wegen einer Mulde oder einer Treckerfurche das Lenkrad herum und ich purzelte samt Fahrrad einen Abhang herunter. Dann blieb ich mit dem Rucksack irgendwo hängen und mal wieder ging das Licht aus. Als ich wieder wach wurde, erkannte ich, dass mein rechter Arm ziemlich weit hinten auf dem Rücken hing. Ich hatte keine großen Schmerzen, aber es sah doch etwas komisch aus. Weit und breit war natürlich kein Mensch zu sehen und so machte ich mich daran, den Arm etwas nach vorne zu holen und in meine Weste zu stecken, weil er einfach nicht mehr funktionierte. Nun nahm ich das Smartphone und rief Anja zu Hause an. Ich erklärte ihr nur kurz, dass ich einen Fahrradunfall gehabt hätte und sie mich und das Fahrrad nun an einem vereinbarten Punkt abholen müsse. In Ellinghausen, hinter dem Baumschulbetrieb Bosmann, kurz vor der Autobahn. Ich schob derweil das Rad mit der linken Hand den Berg wieder hinauf und machte mich auf den Weg zur vereinbarten Stelle. Anja aber konnte das Fahrrad und mich nicht gleichzeitig in die kleine Kiste verstauen. Ein Smart ist eben ein Smart. Mir war klar, dass ich schnell ins Krankenhaus musste, weil mein Arm definitiv nicht in Ordnung war, und ich wollte nun Gewissheit darüber, ob er operiert werden müsste oder ob man ihn einfach nur einrenken könnte. Wir verfrachteten also erstmal das Fahrrad ins Auto und Anja fuhr es nach Hause. Dann kam sie zurück und holte mich ab, um mich auf direktem Weg ins Krankenhaus zu bringen. Es war wieder einmal ein Freitag. Es ist immer ein Freitag. Habe ich schon erwähnt, dass ich Freitage hasse? Ja ich hasse Freitage. Im Krankenhaus war das Gespräch mit dem Chefarzt sehr schnell erledigt. Er sagte, “ihr Arm ist kaputt!” Ach was. Er sagte, es gebe zwei Möglichkeiten, mich zu behandeln. Erstens: “Sie tragen eine Manschette und dürfen den Arm dann ein halbes Jahr lang nicht bewegen. Zweitens: “Sie werden operiert und fangen am Tag nach der Operation mit der Physiotherapie an.” Ich entschied mich sofort für die zweite Möglichkeit - Operation mit anschließender Physiotherapie. Alles verheilte sehr gut und ich konnte meinen Laufsport weiterführen. Noch war ich ja kein Täglichläufer und somit war zwischendurch mal ein Pausentag auch kein Problem. Das war alles kein Problem, der Arzt meinte nur, ich solle, wenn möglich, nicht auf den gerade operierten Arm fallen. Ober- und unterhalb des Titaneinsatzes könnte es sonst erneut brechen. Das habe ich geschafft. Fahrradfahren war ja nun erstmal verboten und so kam ich in den Genuss, zusätzlich zum morgendlichen Laufsport an den Nachmittagen mit Frau und Hund wandern zu gehen.

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