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Gewohnheit nach drei Monaten

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Leichter Muskelkater machte sich während meines darauffolgenden Morgenlaufs bemerkbar. Der 1. April 2012 war also kein Aprilscherz. Den morgendlichen Sechzehn Kilometer Lauf konnte ich aushalten. Im Nachhinein muss ich sagen, dass wir als Team für lange Läufe echt gut zusammenspielten. Es hat alles genau so funktioniert, wie wir es auch geplant hatten. Ich war mittlerweile seit drei Monaten Täglichläufer und hatte zu diesem Zeitpunkt 1807 Kilometer auf meinem Täglichläuferkonto. Irgendwie war dieses regelmäßige morgendliche Aufstehen, die Laufschuhe anziehen und rausstürmen so normal geworden, dass ich schon gar nicht mehr darüber nachgedacht hatte. Überall hörte ich davon, dass sowas nach einer gewissen Zeit zur Gewohnheit werde, aber irgendwie wollte ich doch nicht glauben, dass es auch bei mir so sein würde. Für meine beruflichen Dinge hatte ich zwischen meinem Sport ausreichend Zeit und mein Ziel war es ja ohnehin, die Arbeitszeit zu reduzieren. Mehr und mehr wurde per Email oder mit einem Telefonat auf dem Handy erledigt. Anfangs befürchtete ich Schwierigkeiten, aber es zeigten sich kaum Probleme. Es ist schon interessant, wieviel Zeit man einsparen kann, wenn man sich mit diesem Thema befasst und sich nicht von seinen Gefühlen leiten lässt. Ich arbeitete nach Wichtigkeit ab, nicht nach Eingang der Aufträge. Und wenn sie gleich wichtig waren, dann nach Eingang. Durchatmen war eine meiner wichtigsten Tätigkeiten. Es hatte sich in nur vier Monaten schon viel in meinem Leben verändert. Etwas sehr Beständiges war in mein Leben eingetreten. Der Frühsport. Der führte dazu, eine Nulllinie, eine tägliche Erdung zu haben. Erfolg war nicht mehr das ungestörte Abheben und Verlust nicht mehr der ungebremste Fall. Der Alltag bekam ein Segel, welches mich in beiden Richtungen auf Kurs hielt. Das tägliche Laufen war und ist meine Lösung. Anfang April 2012 war also ein tolles Event und Ende April folgte schon das nächste.

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Die haben doch nicht mehr alle Zatten am Laun.

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