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Der Unfall

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Im Frühjahr 2006 gab es einen nicht so schönen Zwischenfall. Ich hatte einen Termin bei einem Kunden in Remscheid-Lüttringhausen, im fünfzehnten Stockwerk eines Hochhauses. Anja begleitete mich, blieb aber im Auto sitzen und wartete, bis ich meinen Termin beendet hatte. Ich betrat das Haus und bemerkte, dass der Aufzug defekt war. Fünfzehn Stockwerke, aber hey - das dürfte doch jetzt kein Problem mehr für mich sein, die Treppe zu benutzen. Ich wog ja nur noch die Hälfte meines Ausgangsgewichts und so machte ich mich auf den Weg nach oben, erledigte meinen Kundentermin und lief die Treppe auch wieder hinunter. Alles kein Problem, trotz einer leichten Erkältung. Nun setzte ich mich ins Auto und wir fuhren in aller Ruhe über die Autobahn in Richtung Heimatstadt.

Als wir gerade in Wermelskirchen von der Autobahn abgebogen waren, überkam mich ein merkwürdiges Gefühl und ich konnte so eben noch zu Anja sagen “Mir wird ganz komisch”. Im selben Moment gingen bei mir die Lichter aus. Es muss für den Beifahrer gruselig sein, wenn der Fahrer des Wagens sein Bewusstsein verliert und man nichts weiter tun kann, als zuzusehen, wie das eigene Auto vier andere Wagen rammt, alle Airbags aufspringen und man nur hoffen kann, dass das bald zu Ende geht. Ich für mein Teil bekam von der ganzen Situation nichts mit. Erst, als mir der Rettungssanitäter ins Gesicht tätschelte, kam ich wieder zu mir. Zum Glück ist niemandem etwas Schlimmes passiert, außer den Blechschäden, die ich verursacht hatte. Nach einer Woche Untersuchungsmarathon im Krankenhaus stellten die Ärzte fest, dass sie nichts feststellten. Man nennt das wohl Synkope. Da wirst Du einfach bewusstlos. Ich vermute ja bis heute, dass das ein Zusammentreffen der starken Gewichtsreduktion mit einer Erkältung war. Das muss man auch nicht zweimal im Leben machen. Eigentlich gar nicht. Wir haben dann auch endlich einen Termin bei unserem Hausarzt gemacht. Der hat uns erstmal nicht erkannt, als wir hereinkamen. Wir waren ja nur noch die halben Personen. Unser Hausarzt beglückwünschte uns zu diesem schönen Ergebnis der Gewichtsreduktion und ermutigte uns, mit den sportlichen Auswüchsen weiterzumachen. Gute drei Monate später hatten wir unser Gewichtsziel erreicht. Anja hatte 55 Kilo abgenommen, ich 80.

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