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1.500 Kilometer gelaufen
ОглавлениеEnde März 2012 probierte ich mal wieder was aus und machte mich laufend auf den Weg von Wermelskirchen nach Bergisch-Born, dann nach Hückeswagen, an der Bevertalsperre vorbei nach Radevormwald zum Schwiegervater. Steffen hatte wegen einer Verletzung unseren gemeinsamen Lauf abgesagt und Anja war an diesem Tag ohnehin bei ihrem Vater. Sie fuhr also am Morgen mit Paul nach Radevormwald und ich lief mit Umwegen hinter den beiden her. Wissend, dass ich in Hückeswagen auf der Fahrradtrasse einen langen Tunnel durchlaufen muss, hatte ich eine kleine Taschenlampe im Trinkrucksack. Kurz vor dem Tunnel überholte mich ein älterer Herr mit dem Fahrrad und grüßte mich freundlich. Als ich dann so in den Tunnel einlaufe, schalte ich das Licht an und laufe in die Dunkelheit. Etwa in der Mitte der Röhre höre ich ein Kratzen und Schrabben und das Schreien des Radfahrers, der gerade vor mir in den Tunnel gefahren war. Ich lief im Licht meiner kleinen Taschenlampe zu der Stelle, an der er versucht hatte, sich durch die Tunnelwand zu bohren, und bot ihm meine Hilfe an. Ich richtete ihn kurz auf und er war der Meinung, dass alles OK sei. Meine Herren, da denkste an nichts Böses und da will so ein Radfahrer einfach im Tunnel die falsche Ausfahrt nehmen. Zum Glück ist ihm außer ein paar Schrammen nichts passiert. Ich lief also weiter in Richtung Schwiegervater. Kurz vor Hückeswagen sprach mich ein anderer Radfahrer an, ob ich derselbe Typ sei, den er eben noch in Wermelskirchen habe laufen sehen. Und als ich ihm das grinsend bejahte, wollte er noch wissen, wie weit ich denn nun noch hier durch diese BERGE laufen wolle. Dazu konnte ich ihm nichts Genaues sagen, denn ich wusste ja selbst nicht genau wie weit die Strecke noch so war. Also antwortete ich ihm: So 30 bis 50 km insgesamt, was ihm ein „Oh – Huch – Viel Spaß dann noch“ entlockte. Dann fuhr er dahin mit seinem Elektro-Bike. Tja und dann erreichte ich Hückeswagen, wo ich eine Entscheidung treffen musste, ob ich nun links an der Bevertalsperre vorbei oder rechts an der Bevertalsperre vorbei nach Radevormwald laufen sollte. Ich entschied mich für rechts. Das bedeutete knackige Anstiege und das machte mir ja besonders viel Spaß. Mehr als runter. Als ich beim Schwiegervater ankam, waren es dann 30 Kilometer mit 550 Höhenmetern Anstieg. Mittlerweile hatte ich schon die Schwelle von über 1.500 Kilometern mit meinem Täglichlaufen überschritten. Ich konnte zum damaligen Zeitpunkt noch gar nicht verstehen, auf was ich mich mit diesem, meinem Sport eingelassen hatte. Wo es hinführen sollte.