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Der Sozialtrottel

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Nun war ich gedanklich in Changchun und wusste mal wieder nichts mit mir anzufangen. Was sollte ich mir für ein neues Ziel setzen? Manche sprachen von der Erdumrundung als Ziel, andere rieten mir, erst mal einfach wieder nach Hause zu Laufwanderradeln. Doch bevor ich nichts machte, machte ich mich nach einem Tag Pause erstmal wieder auf den Weg. Wenn es denn sein muss, einfach nochmal die gleiche Strecke “zurück”.

Am 12. Januar schrieb ich in meinen Internet-Blog.

“Ich gebe es zu – Meinereiner ist ein egoistischer Sozialtrottel. Mir sind die anderen Leute so ziemlich egal und das schon seit dem ich mich erinnern kann. Mir ist das bewusst und ich habe auch irgendwann mal aufgehört mich gegen diese Grundeinstellung zu wehren. Ob das nun negativ ist oder positiv – keine Ahnung – es ist so.”

Ich war auch erst elf Tage in Folge unterwegs, wusste noch nicht, dass ich jetzt Täglichläufer bin, und meine Einstellung zum Leben und der Welt war noch ziemlich daneben. Aber ich fing schon an, mir Gedanken über meine soziale Kompetenz zu machen. Sie können es glauben oder nicht. Ob jetzt Hape Kerkeling der ausschlaggebende Punkt war, denn ich hörte in diesen Tagen unterwegs erstmalig sein Hörbuch “Ich bin dann mal weg”, oder ob es einfach an der Zeit war für die Veränderung meiner Geisteshaltung. Keine Ahnung. Ich will damit nicht sagen, dass jemand, der nicht täglich läuft, oder alle anderen Menschen nicht auch ohne den Sport eine andere Sicht auf die Welt und unser Miteinander bekommen können, aber bei mir war es genau so richtig.

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