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Eröffnung der Balkantrasse
ОглавлениеAm 22. April des Jahres wurde die Balkantrasse eröffnet. Die Balkantrasse ist ein gemischter Rad- und Fußgängerweg von Leverkusen bis nach Remscheid-Lennep. Vor vielen Jahren war diese Balkantrasse noch ein Schienenstrang für die damalige Zugverbindung zwischen den genannten Städten. Doch seit den 1990er Jahren wurde sie stillgelegt und lag brach. Die Umgestaltung zu einem Rad- und Fußweg brachten unserer Gegend einen erheblichen Aufschwung, was touristisches und sportliches Radfahren und Laufsport angeht. So wuchs in mir mal wieder ein Plan. Und weil ich nicht alleine planen wollte, war mein Freund Steffen auch wieder mit am Start. Dieser neu zu eröffnende Teil der Balkantrasse ist von Remscheid-Lennep bis Burscheid-Kuckenberg 21,4 km lang und somit die Halbmarathon-Distanz. Wenn man sie also einmal hin und zurück läuft, hat man nach Adam Riese die Marathon-Distanz. Erst mal bergab und dann bergan. Nett zu laufen.
Eine Bank stiftet Bänke.
Zudem gab es noch etwas als Anreiz, um die Strecke zu absolvieren. Ein Bankhaus stiftete Sitzbänke zum Verweilen und Pausieren am neuen Weg. Dazu wurde Geld gespendet und zwar gab dieses Bankhaus in jeder der drei Städte Remscheid, Wermelskirchen, Burscheid und an bestimmten Punkten Stempelhefte aus. Außerdem richtete das Bankhaus an mehreren Stellen auf der Balkantrasse Kontrollstellen zum Abstempeln dieser Hefte ein. Für jeden Stempel zahlten sie dann 2,50€ in die Spendenkasse, um später die Bänke der Bank damit zu finanzieren. Wir liefen also Geld in die Kasse. Meine Idee war, an dem Tag so viele Stempel wie möglich zu erlaufen, und dazu habe ich mich mit Steffen abgesprochen, mal wieder einen Marathon gemeinsam zu absolvieren. Der letzte war ja immerhin schon zwei Wochen her. Der Plan vom Balkantrassen-Marathon war dann folgender:
Start/Ziel in Wermelskirchen und dann erst runter nach Burscheid-Kuckenberg. Dort umdrehen und den Berg hinauf bis nach Remscheid-Lennep. Hier wiederum wenden und zurück nach Wermelskirchen ins Ziel. Zack, fertig. So wollten wir das machen und zusätzlich hatten wir uns überlegt, noch weitere Läufer aus unserem näheren Umfeld für diesen Lauf einzuladen. Anfangen sollte das Ganze am 22. April um 10 oder 11 Uhr. Es meldeten sich weitere Läufer, auch wenn es nur für Teilstücke war. Wegen der Eröffnungsfeierlichkeiten sollte es sicher ein reges Treiben auf der Balkantrasse geben.
Nun kam der Tag der Trasseneröffnung und wir spielten den Balkanexpress, den alten Zug, der zwischen Lennep und Leverkusen fuhr. Marco auf dem Rad voraus – Steffen, Carsten, Jens, Ina, Frank und ich laufend hinterher auf Marathon-Distanz. Erst von Wermelskirchen nach Kuckenberg. Hier dreht der “Balkanexpress” und läuft in die andere Richtung den Berg hinauf bis nach Wermelskirchen zurück, um hier noch einige “Wagons” anzuhängen. “Wagons” bestehend aus Mone, Frank, Arndt, sowie Claudia und Holger, welche die drei mitbrachten. Jetzt fährt der lange “Balkanexpress” weiter bergauf bis nach Lennep, um dort wieder kehrtzumachen nach Wermelskirchen in seinen Zielbahnhof zurück.
Leider sind nur Steffen und ich nach den ganzen 45 km ins Ziel gelaufen (und Marco gefahren). Es war ein sehr schöner Tag damals, obwohl uns tatsächlich auf den letzten Kilometern noch ein starker Hagelschauer erwischte. Für die Aktion mit der Spende für Sitzbänke an der Strecke haben wir somit 130 Euro in die Spendenkasse erlaufen. Das erste Mal ein Spendenlauf für eine nicht eigennützige Sache. Auf so eine Idee wäre ich vorher nie gekommen. Sport macht es möglich. Sport macht noch viel mehr möglich, wie sich in den folgenden Jahren zeigen sollte.
Normalerweise wäre ja nach einem Marathon erst mal wieder ein wenig Pause angeraten. Doch für Täglichläufer steht das nun mal nicht auf dem Programm. OK, es hätte nur eine Meile sein müssen, aber wer mich kennt…