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Hin zur positiven Lebenseinstellung

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Zusätzlich zum Laufen und Radfahren sind wir dann auch mehr und mehr längere Strecken gewandert. Anfangs ein paar mal die Woche mit Strecken so um die 10 Kilometer. Beim Wandern braucht man Zeit und meine berufliche Reduzierung kam mir stark entgegen. In unserer Gegend sind viele Wege offiziell als sogenannte Pilgerwege mit dem Zeichen der Muschel ausgezeichnet. Am Rande dieser Wege findet man zu jeder Jahreszeit viele schöne Dinge. Ob sie von der Fauna, der Flora oder vom Menschen hinterlassen wurden. Der ein oder andere Wanderer hinterlässt Sprüche wie “Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.” Oder “Wenn du es eilig hast, geh langsam.” Merkwürdigerweise passten diese Sprüche immer zu meiner Situation. Ruhiger werden, mich auf das Wesentliche konzentrieren, im Leben die ruhigen, ausgewogenen und richtigen Entscheidungen zu treffen. Ich ließ mich nicht mehr so hetzen. Es war schon ein komisches Gefühl, einem Anrufer am Telefon einen Termin erst in der nächsten Woche in meinem Büro zu geben, statt noch am gleichen Abend dort vorbeizufahren und bis tief in die Nacht zu diskutieren. Die Vorbereitung brachte gute Argumente und machte alles einfacher. So hatte ich durch meinen Frühsport einen Ausgleich, um mich abzureagieren, den Mittelpunkt zu finden, und durch die Wanderungen konnte ich meine Sinne schärfen. So musste ich mir zugestehen, dass ich in der Vergangenheit doch sehr vieles falsch gemacht hatte. Heute sage ich, dass wir alle irgendwann in einem Loch in der Erde bei den Würmern liegen werden und bis dahin müssen wir etwas richtig Gutes aus unserem Leben gemacht haben. Wann dieser Zeitpunkt genau gekommen sein wird, wissen wir nicht. Für jeden bedeutet dieses “was richtig Gutes aus dem Leben zu machen” etwas anderes. Aber es bedeutet auf keinen Fall, sich über jeden kleinen Scheiß aufzuregen und sich damit selbst zu behindern und sich das Leben schwer zu machen. So lernte ich auch mehr und mehr, positiv zu denken. Zum Beispiel lernte ich, viel besser damit umzugehen, dass es hin und wieder mal nicht so toll ist mit dem Laufen. Macht nichts. Beim nächsten mal wird es wieder besser.

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