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Helmut Reinicke, 27 Jahre alt und ein Zupacker wie aus dem Bilderbuch: breitschultrig, groß und kräftig, offenes Lachen auf dem Gesicht. Das füllige schwarze Haar viel zu lang und ungekämmt. Einer, dem man ohne Weiteres zutraute, jedes handwerkliche Problem lösen zu können. »Sie sind Meister für Heizungs- und Wasserinstallationen«, stellte Göppingens Ermittler Klaus Biegert fest und blätterte, hinterm Schreibtisch sitzend, in einigen Unterlagen.

»Ja, bin ich«, sagte Reinicke mit Stolz in der Stimme und lehnte sich auf dem unbequemen Besucherstuhl des Polizeibüros zurück. Er war in blauer Arbeitskleidung gekommen, weil er die Mittagspause nutzen wollte, um dem Ansinnen des Kommissars möglichst schnell gerecht zu werden. »Sie haben am Telefon gesagt, ich soll zu der Sache in der Kreissparkasse etwas sagen. Aber mehr, als dass ich Ende Januar dort einen Rohrbruch beheben musste, weiß ich nicht.« Er zog einen Zettel aus der Tasche. »Ich hab mir sogar rausgesucht, wann das war. Es war am Dienstag, dem 26. Januar.«

Biegert nickte. »Sie werden verstehen, dass wir alle, die in den letzten Wochen dort tätig waren, vernehmen müssen. Das hat nichts damit zu tun, dass wir Sie womöglich verdächtigen. Überhaupt nicht.«

Reinicke war zwar mit gemischten Gefühlen hergekommen, aber allein schon, dass der Kriminalist nun gleich das Wort »verdächtigen« in den Mund nahm, ließ ihn aufhorchen. Er wollte etwas sagen, aber Biegert kam ihm zuvor: »Machen wir es kurz: Haben Sie in den Tagen danach mit jemandem über die Örtlichkeiten in der Bank, insbesondere in den Untergeschossen, gesprochen?«

Reinicke war auf diese Frage gefasst, gab sich aber ratlos. »Gesprochen? Sie meinen …«

»… ob sich jemand für die Örtlichkeiten interessiert hat«, unterbrach Biegert ergänzend.

»Wer soll sich dafür interessiert haben?«

»Na ja, vielleicht haben Sie im Freundes- oder Bekanntenkreis von Ihrer Arbeit in der Sparkasse erzählt, und jemand hat auffällige Fragen gestellt.«

»Sie meinen, man hat mich aushorchen wollen?«

»Könnte doch sein. Vielleicht haben Sie stolz erzählt, den Tresorraum gesehen zu haben. Da wäre es doch möglich, dass jemand genau wissen wollte, wie es da aussieht, wo die Türen und der Aufzug sind und so weiter.«

Reinicke erbleichte. »Sie wollen damit aber nicht sagen, dass ich mit den Tätern unter einer Decke stecke?«

»Überhaupt nicht. Sie müssen mir schon richtig zuhören, Herr Reinicke«, wurde Biegert leicht ungehalten. »Die Frage war, ob jemand – wer auch immer – von Ihnen Details zu den Örtlichkeiten erfahren wollte.«

»Nein, ganz sicher nicht.«

Die beiden Männer sahen sich für einen Moment schweigend an. Biegert überlegte, ob er es riskieren konnte, eine weitere Frage zu stellen, und entschied sich dann dafür: »Nur eines noch: Hatten Sie jemals einen Privatauftrag im Haus des Bankdirektors?«

Reinicke schluckte. Er spürte einen Kloß im Hals. »Ich weiß nicht einmal, wo der wohnt«, presste er hervor.

Biegert bohrte nach: »Aber die Adresse stand im Bericht über den Überfall in der Zeitung – und das Haus war auch einmal abgebildet.«

»Tut mir leid«, gab sich Reinicke gefestigt. »Ich lese keine Zeitung.«

Die Gentlemen-Gangster

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