Читать книгу Die Gentlemen-Gangster - Manfred Bomm - Страница 36
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ОглавлениеSoko-Leiter Hartmut Zeller hatte sich vorgenommen, die meisten der involvierten Personen noch einmal gründlich unter die Lupe zu nehmen, darunter auch die Chefsekretärin Karin Rüger, die ihr souveränes Auftreten auch im Büro der Kripo nicht verlor. Sie nickte, als Zeller rekapitulierte, wonach sie wohl über das höfliche Auftreten der Gangster verwundert gewesen sei. »Genauso war es«, bestätigte sie und betonte: »Die Herrschaften waren ungewöhnlich freundlich. Gangster stellt man sich ganz anders vor – wie aus den Kriminalfilmen im Fernsehen halt.«
»Aber die beiden waren bewaffnet«, gab Zeller zu bedenken.
»Ja, diese Maschinenpistole … aber die hat der eine gleich weggelegt, als ich gesagt habe, er soll nicht dauernd damit herumfuchteln.«
»Der andere hatte auch eine Waffe.«
»Ja, so eine kleine schwarze. Hab ich aber nicht genau gesehen.«
Zeller entschied, eine direkte Frage loszuwerden: »Hatten Sie während des Überfalls den Eindruck, dass es zwischen den Tätern und Herrn Seifritz einen persönlichen Bezug gab?«
»Persönlichen Bezug? Wollen Sie damit sagen, Herr Seifritz könnte die Täter gekannt haben?«
Zeller schwieg und sah der Frau in die Augen, was sie verunsicherte. »Ich hatte nur den Eindruck«, sagte sie schließlich, »dass sich die Täter mit Bankgeschäften ausgekannt haben.«
»Und mit dem persönlichen Umfeld des Herrn Seifritz«, stellte Zeller fest.
»Dazu kann ich Ihnen nichts sagen«, gab sich die Frau beharrlich.
»Wenn Sie sich zurückerinnern – hat sich in den Monaten vor der Tat jemand bei Ihnen auffällig über Seifritz’ familiäre Verhältnisse erkundigt?«
Karin Rügers Gesicht wurde ernst. »Bei mir? Wie soll ich dies jetzt verstehen?«
»Es könnte doch sein. Nur so beiläufig im Gespräch. Im Freundes- und Bekanntenkreis vielleicht.«
»Ich bitte Sie, Herr Kommissar, wollen Sie mir jetzt unterstellen, mit den Tätern gemeinsame Sache gemacht zu haben? Und das jetzt, ein Dreivierteljahr nach der Tat?«