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Definition: Lernstrategien

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Unter Lernstrategien versteht man Prozesse bzw. Aktivitäten, die auf ein Lern- oder Behaltensziel ausgerichtet sind und die über die obligatorischen Vorgänge bei der Bearbeitung einer Lernanforderung hinausgehen. Lernstrategien weisen wenigstens eine zusätzliche Eigenschaft auf, indem sie entweder intentional, bewusst, spontan, selektiv, kontrolliert und/oder kapazitätsbelastend sind bzw. eingesetzt werden.

Schon die sehr allgemeine definitorische Umschreibung von Strategien lässt erahnen, dass die Qualität verfügbarer Strategien zu den entscheidenden individuellen Bedingungen erfolgreichen Lernens gehört. Im GIV-Modell von Pressley et al. (1989) steht das strategische Lernverhalten im Zentrum. Um die Vielzahl der bereits untersuchten Lernstrategien zu ordnen, ist es hilfreich, sie weiter zu klassifizieren (was im Übrigen zugleich eine effiziente Verstehensstrategie darstellt, s. u.).

Zu den prominentesten Taxonomien von Lernstrategien gehört die Unterscheidung zwischen kognitiven Strategien, metakognitiven Strategien und Stützstrategien des externen Ressourcenmanagements (Dansereau, 1985; Weinstein & Mayer, 1986). Als externes Ressourcenmanagement bezeichnet man alle Bemühungen zur Optimierung der Lernumwelt, z. B. durch eine angemessene Gestaltung des Arbeits- und Lernplatzes, durch die Nutzung institutioneller Gegebenheiten wie z. B. Sprachlabore, Büchereien oder Computerräume sowie durch die Bildung von Arbeits- bzw. Lerngruppen. Auf diese, das Lernarrangement betreffenden Stützstrategien (man nennt sie auch sekundäre »Studying Strategies« im Unterschied zu den primären »Learning Strategies« der Informationsverarbeitung) gehen wir im Folgenden nicht weiter ein, da wir in diesem Kapitel die internen Bedingungen erfolgreichen Lernens fokussieren. Um hierzu ein möglichst differenziertes Bild zu zeichnen, erläutern wir zunächst, was unter kognitiven Strategien und was unter metakognitiven Strategien zu verstehen ist. Die effektive Nutzung kognitiver und metakognitiver Strategien setzt weitere metakognitive Kompetenzen voraus, die wir in einem dritten Schritt vorstellen. Vor diesem Hintergrund gehen wir anschließend der Frage nach, wie Strategien erworben werden und ob es dispositionelle strategische Präferenzen beim Lernen (Lerntypen bzw. Lernstile) gibt.

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