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Das Schlesische Konvikt

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Zu Beginn des Sommersemesters 1906 hatte das mönchische Leben im Haushalt Heinrich Voigts ein Ende. Die Eltern hatten bei den wenigen Besuchen in Breslau aus Eberhard Arnolds Berichten herausgehört, dass er sich nach jüngerer und lebhafter Gesellschaft sehnte. Die fand sich im Stift der Schlesischen Evangelischen Kirche, Wilhelmstraße 10. Das klotzige Gebäude grüßt Besucher und Passanten noch heute mit dem in Stein geschnittenen Satz aus Psalm 27: „Herr, weise mir deinen Weg, und leite mich auf ebener Bahn.“ Hier hatten einige schlesische Theologiestudenten Quartier, auch einige aus der DCSV. Manche fühlten sich von der Hausordnung eingeengt, empfanden die Atmosphäre als spießig. Für Eberhard Arnold dagegen war das Leben im Schlesischen Konvikt eine Art Befreiung. Inspektor des Konvikts war im übrigen Dr. Karl Heim.

Karl Heim, wiewohl auch nur etwa zehn Jahre älter als die jungen Studenten, war für viele eine Art Vaterfigur. Zumal für die DCSVer: sie fanden bei ihm ihre geistliche Linie, ihre Sprache. Noch 1898 war er selbst im Vorstand der Hallenser DCSV-Gruppe; von 1899 bis 1902 war er hauptamtlicher Reisesekretär der DCSV gewesen. Seine geistliche Autorität stand außer Frage. Im Konvikt ergaben sich reichlich Gelegenheiten zum Austausch; hier wurde der Grundstein für eine dauerhafte, wenn auch nicht allzu innige Freundschaft gelegt. Eberhard Arnold und Karl Heim haben sich in den folgenden Jahren manche Auseinandersetzung geliefert, haben über die notwendigen Folgen aus ein und denselben geistlichen Erkenntnissen gestritten, haben ganz unterschiedliche Wege eingeschlagen. Dennoch hat Karl Heim stets am Schicksal Eberhard Arnolds Anteil genommen, bis zu dessen Lebensende.

Eberhard Arnold

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