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Pläne

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Über den vielschichtigen Ereignissen, Fragen und Verpflichtungen kann man leicht aus den Augen verlieren, dass Eberhard Arnold eigentlich noch Student war. Durch seine neugewonnene Taufüberzeugung sah er sich erst recht genötigt, das Studium mit Hochdruck voranzutreiben. Welchen Beruf er nach dem Examen ergreifen, was für eine Stellung er anstreben sollte, darüber machte nicht nur er selbst sich Gedanken:

– Bei der DCSV-Konferenz in Wernigerode hörte er fasziniert die Berichte der Ostasienfahrer aus dem Vorstand über Mission in China und überlegte: „Kann ich hinausgehen? – Wenn ich kann, so will ich.“

– Theophil Mann und andere fragten ihn, wann er für den Posten als DCSV-Sekretär frei sei.

– General von Viebahn redete ihm bei gleicher Gelegenheit zu, „zunächst der Studentenarbeit treu zu bleiben.“

– Am 6. September erwog er, „wenn Gott im Examen (Dr. theol oder phil) hilft, schon im nächsten Herbst von Gerdtells Bitte zur Mitarbeit“ zu folgen.

– Von Gerdtell drängte ihn in den folgenden Monaten wiederholt, sich dem baptistischen Missionskomitee anzuschließen.

– Im Januar 1908 erklärte er, sich bei der China-Allianzmission bewerben zu wollen, „sobald mich keine bestimmte Führung Gottes in Deutschland bindet.“

– Baron von Tiele-Winckler, ein gläubiger Millionär, Vorstandsmitglied des Blankenburger Allianzkomitees, bot ihm eine Hauslehrerstelle an „für freie Station und 1200 M. pro Jahr, freie Zeit zur Examenarbeit gern gewährt“. Aus Zeitmangel musste er abwinken.

– Der Baron beriet daraufhin mit Graf von der Recke-Volmarstein, ob man eine Stelle im CVJM oder im Weißen Kreuz schaffen könne. „Nicht Gottes Weg“, vermerkte Eberhard Arnold gegenüber Emmy.

– Ende März fragte der angehende Mediziner und Baptist Gotthelf Müller aus Leipzig „im Namen einiger Brüder“, ob er nicht die dringend nötige Nacharbeit zu von Gerdtells Vortragstätigkeit übernehmen könne. Das konnte sich Eberhard Arnold schon eher vorstellen.

– Die Hallenser DCSV überlegte seit Anfang Juli 1908 ernsthaft, Eberhard Arnold als „Lokalsekretär“ anzustellen. Das hätte alleine für den Lebensunterhalt nicht ausgereicht, aber zusammen mit einer weiteren Teilstelle im „Müllerschen Komitee“ schien es ihm denkbar, sofern er allein dem Hallenser Kreis und nicht dem nationalen DCSV-Vorstand verantwortlich sein würde.

– Sogar seine Eltern wollten seiner „Berufswahl als freier Gemeinschafts- oder Studentenarbeiter nicht in den Weg treten, sondern nur der Taufe“ (15.03.08).

All diese Überlegungen traten in den Hintergrund durch eine Wendung der Ereignisse, die sowohl Eberhard Arnold als auch Emmy von Hollander zu diesem Zeitpunkt wohl schon ausgeschlossen hatten.

Eberhard Arnold

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