Читать книгу Eberhard Arnold - Markus Baum - Страница 34

Innerer Bruch mit der Landeskirche

Оглавление

Dass eine Ablehnung der Kindertaufe zwangsläufig auch den Bruch mit der evangelischen Landeskirche bedeuten würde, sah Eberhard Arnold schon am 17. Juli deutlich voraus. Er machte sich die Entscheidung deshalb doppelt schwer: „Ich habe viel von der Kirche gehabt.“ Mit der Haltung zur Taufe klärte sich auch sein Verhältnis zur Kirche, wiederum Schritt für Schritt:

„Es ist doch eine herrliche Gelegenheit, in so einer Kirche zu reden, und noch mehr, es jeden Sonntag zu tun. Hier kann doch eine sehr gründliche Arbeit getan werden“ (28. Juli).

„Die Taufe nicht glaubender Säuglinge ist mir als nicht aus dem Heiligen Geist stammend entlarvt“ (4. September).

„Jesus wollte nie unbekehrte Massen getauft und formal christianisiert haben. Die historische Entstehung der Massenkirche bestätigt ihren Ursprung als nicht vom Heiligen Geist, der nur in wiedergeborenen Menschen wohnt“ (9. September).

Schließlich sah er gar im „Lügensystem“ der Landeskirche „den tückischsten Feind apostolischen Christentums“7. Wohlgemerkt – sein Argwohn galt der Institution, dem menschengemachten Gebäude, nicht generell den Vertretern und Angehörigen der Kirche: „Natürlich verkenne ich nicht die Ehrlichkeit und gesegnete Gotteskindschaft mancher Kirchenmänner ...“ Deshalb auch: „Ich würde gern den Austritt aus der Kirche vermeiden (...). Aber sooft ich mein Gewissen und die Schrift frage, lässt mir meine Erkenntnis keinen anderen Ausweg“ (13. September). Für einen Moment liebäugelte er mit dem Gedanken, einer Baptistengemeinde beizutreten, „da ihr Bekenntnis, weniger ihr Leben, sehr meinem Ideal entspricht“. Wenige Tage später nahm er davon schon wieder Abstand. Warum? Emmy hatte ihn darauf aufmerksam gemacht, dass die Baptistengemeinden die Glaubenstaufe kategorisch bei jedem Mitglied forderten. Dadurch wurden sie in seinen Augen zur „Sonderpartei“. Seine Meinung: „Wir wollen nur eins betonen in Zeit und Ewigkeit: Jesus Christus! Jesus allein! Er als Herr und Gott in alle Konsequenzen hinein. Dazu gehört die Taufe, beim einzelnen aber nur bei entsprechender Erkenntnis.“

Eberhard Arnold

Подняться наверх