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Bernhard Kühn und das Allianzblatt
ОглавлениеDie Gemeinschaft an der Alten Promenade wurde zu einem Brennpunkt dieser Bewegung. Versammlungssaal war das umgebaute Atelier des Kunstmalers Sallwürk. Möglicherweise hat Eberhard Arnold diese Gemeinschaft gegründet oder zumindest mitgegründet, jedenfalls hat er dort nachweislich über mehrere Jahre verantwortlich mitgearbeitet.
Häufiger Gast in dieser Gemeinschaft war Bernhard Kühn, Sekretär des Evangelischen Allianzhauses in Bad Blankenburg. Kühn war ein einfacher Mann, äußerlich klein und verwachsen, alles andere als ein Intellektueller, aber mit einer enormen Ausstrahlung. Er redigierte das „Evangelische Allianzblatt“, das Sprachrohr des Allianzhauses. Die Auflage des „Allianzblattes“ war nicht riesig – 1907 etwa 4.000 Exemplare. Außerdem war das Blatt in jüngster Zeit umstritten, denn Kühn stammte aus der freien Brüderbewegung, ließ jedes Verständnis und Einfühlungsvermögen für die Landeskirche vermissen und teilte forsch Kritik nach allen Seiten aus. Trotz alledem, vielleicht auch gerade deswegen war das „Evangelische Allianzblatt“ eine erstrangige Kanzel und wurde überall im Land in Gemeinschaftskreisen und Pfarrhäusern aufmerksam gelesen.
Ob sich Eberhard Arnold selbst angeboten hat oder ob ihn jemand empfohlen hat, ist nicht von Belang. Bernhard Kühn öffnete ihm das „Allianzblatt“ und darf damit für sich in Anspruch nehmen, ein fruchtbares und vielseitiges publizistisches Talent geweckt zu haben.