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1.2.1. Kontaktversuche

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Nachdem also meine Mutter den Kontakt zu mir abgebrochen hatte, bildeten die beiden Heimleiterinnen, Schwester Heidi Bächler und Schwester Heidi Huber, meine Ersatzmütter. Insbesondere zu Schwester Heidi Bächler entwickelte ich eine enge Bindung, die mich maßgeblich beeinflusste. Leider verstarb sie 1978, kurz vor meinem 12. Geburtstag, an Krebs. Der Kontakt zu Heidi Huber blieb auch nach dem Austritt aus dem Heim bis zu ihrem Tod im Jahr 1999 bestehen.

Erst nach dem Tod der beiden Heimleiterinnen hörte ich das erste Mal etwas von meiner Mutter, als ich einen Brief von ihr in meinem Briefkasten vorfand. Ich entdeckte im Kuvert ein Foto, auf dem eine alt wirkende Frau an einem Gehstock abgebildet war. Zuerst wollte ich den Brief wegwerfen, weil ich ihn für einen Bettelbrief hielt. Ich war schockiert, als ich realisierte, dass diese gebrechliche Frau meine Mutter sein soll. Natürlich stellte ich mir viele Fragen. Was war in ihrem Leben geschehen? Warum kam ich kurz nach meiner Geburt in ein Kinderheim? Warum gebar sie zwei Jahre nach meiner Geburt erneut einen Sohn, der einen anderen Vater hat und im gleichen Kinderheim aufwuchs wie ich? Ich konnte mir darauf keinen Reim machen.

In ihrem Schreiben bat sie mich, mit ihr Kontakt aufzunehmen und aufgrund meiner drängenden Fragen hätte ich das auch tun sollen. Aber ich fürchtete, mit einer unangenehmen Wahrheit konfrontiert zu werden, von der ich nichts wissen wollte. Also verdrängte ich meine Fragen und meine Neugier, und das für Jahre, obwohl meine Mutter wiederholt versuchte, mich zu kontaktieren. [1] Auch mein Vater wollte mich kennenlernen. Er schrieb mir mehrmals, aber ich reagierte nicht darauf.

DIE ENTSCHEIDUNG - BEGEGNUNG MIT EINEM KANNIBALEN

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