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1.3. Mobbing und suizidale Krise

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Die Krebserkrankung und die Begegnung mit meiner Mutter haben eine wichtige Rolle bei meiner Entscheidung gespielt, den Kannibalen zu verraten und zu überführen. Beides kann aber nicht erklären, wie es überhaupt zu dieser Begegnung gekommen ist und warum diese zu einer tödlichen Gefahr wurde. Auf die psychologische Analyse gehe ich an dieser Stelle noch nicht ein, ich zeige nur die Geschehnisse auf, die schließlich dazu führten, dass ich suizidal wurde und in diese gefährliche Spirale hineinschlitterte. Ich versuche, die Ereignisse so genau und detailliert wie möglich wiederzugeben, und stütze mich dabei auf mein Personaldossier, das ich für dieses Buchprojekt vom BIT (Bundesamt für Informatik und Telekommunikation) angefordert habe.

Nachdem ich mich von meiner zweiten Operation im März 2007 relativ gut erholt habe, mache ich mich auf die Suche nach einer neuen Arbeit. Die letzte Stelle war befristet und der Vertrag wurde nicht mehr verlängert. Angesichts der vielen Abwesenheiten wegen meiner Krebserkrankung kam mir das entgegen. Ich überlege mir nun, wie die ideale Stelle aussehen sollte. Die gesundheitlichen Probleme legen den Spielraum und die Grenzen fest. Für mich ist rasch klar, dass es möglichst eine unbefristete Stelle im Raum Bern sein muss. Des Weiteren sollte es sich um ein Fachgebiet handeln, in dem ich sattelfest bin, damit die Einarbeitung keinen zu großen Stress verursacht. Eine Führungsfunktion kommt im Moment für mich nicht infrage, obwohl ich durchaus dazu qualifiziert wäre. Damit ist das Feld für die Stellensuche abgesteckt.

Aufgrund der günstigen Wirtschaftslage finde ich relativ viele Stellen, die meinen Anforderungen entsprechen, und erhalte auf meine Bewerbungen auch oft eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch. Bis es konkreter wird, dauert es aber noch ein paar Monate.

Schließlich erhalte ich Ende Juli vom Bundesamt für Informatik und Telekommunikation (BIT) ein konkretes Angebot als Datenbankspezialist. Nach Unterzeichnung und Rücksendung des Vertrages schickt mir das Amt im August diverse Unterlagen, um Auskünfte über meinen Gesundheitszustand und eventuelle Vorstrafen einzuholen. Beim Vorstellungsgespräch erwähnte ich meine Krebserkrankung nicht, weil es grundsätzlich keine Auskunftspflicht gibt, außer die Erkrankung würde die Ausübung der Tätigkeit behindern oder unmöglich machen. Ob es korrekt war oder nicht, hat rechtlich keine Bedeutung mehr, da ich gegenüber dem Medical Service (AeD) meine Melanomerkrankung nicht verheimliche. Das Amt weiß also, dass es jemand einstellen wird, der vor Kurzem ernsthaft erkrankt war. Ich erwähne all dies, weil der Arbeitgeber später versuchen wird, mir unredliches Verhalten zu unterstellen.

DIE ENTSCHEIDUNG - BEGEGNUNG MIT EINEM KANNIBALEN

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