Читать книгу DIE ENTSCHEIDUNG - BEGEGNUNG MIT EINEM KANNIBALEN - Markus Dubach - Страница 59

1.3.4. Erfolgreiche Gegenwehr Die Bombe schlägt ein

Оглавление

Das Schreiben an die Geschäftsleitung scheint Wirkung zu entfalten. Nachdem ich bereits gestern (17.09.) von Hinkebein aufgefordert wurde, zu Hause zu bleiben, treten nun zusätzliche Akteure aufs Schlachtfeld. Der Direktor delegiert den Fall an den Rechtsdienst. Bevor es zu einem Gespräch mit dessen Leiter kommt, treffen sich Kotz und ich zusammen mit dem HR zu einer Aussprache. [31] In diesem Gespräch werden die Gründe für die Unzufriedenheit von beiden Seiten auf den Tisch gelegt. Ich wiederhole im Wesentlichen nochmals meine Kritikpunkte. Adolf Kotz wiederholt ebenfalls bereits bekannte Punkte. Wird diskutieren relativ lange, aber finden keine Übereinstimmung in der Wahrnehmung der Probleme und deren Lösungen.

So kommt es im Verlauf des Oktobers zum entscheidenden Gespräch [32] beim Rechtsdienst. Neben dem Leiter des Dienstes, Siegfried Schweinle (Name Geändert), sind Adolf Kotz und das HR anwesend. Ich wiederhole in diesem Gespräch meine Kritikpunkte und äußere auch, dass die ungewollte Führungsübernahme zu gesundheitlichen Rückschlägen geführt habe. Ich sei 2006 an Krebs erkrankt und hätte deshalb keine Aufgabe mit Führungsverantwortung übernehmen wollen. Da der Projektleiter aber mit seiner Aufgabe offensichtlich überfordert sei und ich mehrmals erfolglos versucht hätte, auf das Problem hinzuweisen, musste ich die Führung übernehmen. Es sei eine organisatorische Fehlkonstruktion, wenn der Aufstieg in der Organisation ausschließlich über die Projektleiter laufe, vor allem weil diese aufgrund von fehlendem technischem Wissen verhältnismäßig wenig zum Projekterfolg beitragen. Ich mache auch gleich einen Lösungsvorschlag: »Entweder werde ich offiziell mit den entsprechenden Kompetenzen ausgestattet und adäquat entlohnt oder Sie entlasten mich von Führungsaufgaben. Dann ist da noch das Problem mit der zusätzlichen Zielvereinbarung«, fahre ich fort. Diese Vereinbarung sei nur erstellt worden, um mich zu demontieren. »Es fanden wöchentliche, demütigende Gespräche mit Herrn Kotz statt, die schließlich zu dieser Eskalation führten.« Schweinle entgegnet, niemand habe die Absicht, mich zu entlassen. Das sehe ich allerdings anders. Dann sagt Schweinle zu Kotz: »Sie haben sich verpflichtet, das ganze Team zu übernehmen. Sie können nicht einzelne Mitarbeiter ausschließen.« Kotz nimmt das kommentarlos zur Kenntnis.

Nach längeren Diskussionen und Abklärungen über eine interne Versetzung einigen wir uns schließlich auf einen Neustart unter dem gleichen Vorgesetzten. Ein Wechsel in eine andere Abteilung ist nicht so einfach, weil so kurzfristig keine geeignete Stelle verfügbar ist. Dabei wird mein Wunsch berücksichtigt, dass ich nicht mehr mit dem gleichen Projektleiter zusammenarbeiten muss. Ich wechsle innerhalb des Teams, aber bleibe in der gleichen Organisationseinheit. Kotz hat sich eine neue Probezeit von einem Monat ausbedungen, mit der ich einverstanden bin.

DIE ENTSCHEIDUNG - BEGEGNUNG MIT EINEM KANNIBALEN

Подняться наверх