Читать книгу DIE ENTSCHEIDUNG - BEGEGNUNG MIT EINEM KANNIBALEN - Markus Dubach - Страница 60
Neustart unter gleichem Vorgesetzten
ОглавлениеUnd so beginnen die Vorbereitungen für einen Neustart. In einem Gespräch am 27. Oktober werden die Einzelheiten für die Wiederaufnahme der Arbeit und den Ablauf der außerordentlichen Probezeit besprochen. [33] Anwesend sind neben Kotz, Hinkebein und HR ein Coach vom Sozialdienst, der mich in den kommenden Wochen und Monaten begleiten wird. Ich bitte Kotz, sich rechtzeitig bei mir zu melden, wenn er etwas zu beanstanden habe. Ich erwähne das, weil er mich in einem Jahr erneut angreifen und mir Verfehlungen unterstellen wird, obwohl er in den vorangehenden Meilensteingesprächen nichts erwähnt.
Am 31. Oktober nehme ich die Arbeit wieder auf. Ich erhalte in den kommenden vier Wochen diverse Aufgaben von einem Mitarbeiter des zukünftigen Teams und einem Kollegen, der mich im Frühling unterstützt hat. Sie werden die Arbeitsresultate beurteilen, an Kotz berichten und haben damit wesentlichen Einfluss auf die Fortführung der Beschäftigung nach Ende der zweiten Probezeit. Neben der Beurteilung der fachlichen Eignung fließen auch Beobachtungen des Coaches zum Arbeits- und Sozialverhalten in den Bericht ein.
Während den ganzen vier Wochen gibt es nicht die geringsten Probleme. Der zukünftige Teamkollege ist des Lobes voll: »Ich bin überrascht, wie gut sich Markus behauptet«, sagt er gegenüber Hinkebein, als dieser einmal bei ihm vorbeischaut und sich danach erkundigt, wie es läuft. Es ist deshalb nicht erstaunlich, dass ich nach Abschluss der zweiten Probezeit durchweg positives Feedback erhalte: [34] »Markus lernt sehr schnell und hat die Aufgaben gut gelöst.« Die Integration ins Team habe besser geklappt als erwartet. Der Coach legt nach: »Herr Dubach ist ein umgänglicher Mensch. Man kann gut mit ihm reden.« Also alles im grünen Bereich.
Im Anschluss an das Feedback präsentiert Kotz die Leistungsbewertung für das Jahr 2008. [35] Diese fällt erwartungsgemäß unterirdisch aus. Ich hätte die Ziele nicht erreicht, die Qualität der Software sei ungenügend, ich sei ein Einzelkämpfer, sei passiv gewesen und hätte mich gegen organisatorische Änderungen gesträubt. Ich bin erwartungsgemäß mit der Einschätzung nicht einverstanden, akzeptiere diese aber in der Hoffnung, den Konflikt zu beenden und den Weg für die zukünftige Zusammenarbeit zu ebnen. Der neue Teamkollege freut sich auf die Zusammenarbeit und heißt mich herzlich willkommen.