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4BALLZIRKULATION

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SS1: Zusammenspiel und Umschalten verbessern

Noch vor ein paar Jahren stand der Ballbesitz im Fußball über allem. Er wurde erfolgreich von den besten Mannschaften der Welt wie Bayern München und dem FC Barcelona zelebriert. Diese Art, Fußball zu spielen, ist ein wenig aus der Mode gekommen. Neue Statistiken ergeben, dass Mannschaften, die besser im Umschaltspiel (Konter) sind, höhere Siegchancen haben, als Mannschaften mit viel Ballbesitz.

Nichtsdestotrotz muss es eine Kernkompetenz jeder ambitionierten Mannschaft sein, den Ball sicher in den eigenen Reihen zu halten. Sie muss über eine hohe Passsicherheit trotz des Gegnerdrucks verfügen und in der Lage sein, sich durch eine schnelle Ballzirkulation aus einer engen Spielsituation zu lösen. Die folgenden sechs Trainingseinheiten schulen das Team genau in diesem Bereich.

Die hier angewandte Methodik zur Verbesserung des Zusammenspiels nutzt das Spiel über den Dritten. Durch direkte Pässe wird das Spiel schnell gemacht. Meidet man dann noch Rückpässe, so sind diese maximal schwer zu verteidigen. Das liegt daran, dass der Gegner den Fokus grundsätzlich auf den Passgeber und den Passempfänger legt. Für alle anderen Spieler (die Dritten) muss er sich erst wieder neu orientieren und dies kostet Zeit.

Vom Training der Ballzirkulation profitieren Spieler aller Positionen. Mit der Fähigkeit des sicheren Zusammenspiels löst sich die Defensive aus einem möglichen Pressing des Gegners. Über die Mittelfeldspieler wird der Ball von hinten nach vorne transportiert und die Angreifer kombinieren sich in den Rücken der gegnerischen Abwehr.

Die folgenden TE starten mit einer Passübung. Die Technik Passen wird an den Anfang gesetzt, weil sie die Basis des Zusammenspiels bildet. Einige Passübungen werden mit athletischen Elementen kombiniert, um die körperliche Konstitution der Spieler zu verbessern. Das Verbinden von Technik und Athletik spart Zeit. Dies ermöglicht das Trainieren weiterer Inhalte!

Nach der Passübung folgen zwei verschiedene Spielformen zur Ballzirkulation. Die geübte Technik setzt man nun unter Gegnerdruck ein. Dabei spielen zwei Teams mit dem Ziel gegeneinander, den Ball möglichst lange in den eigenen Reihen zu halten. Die Spieler erkennen zwangsläufig, was sie zur Aufrechterhaltung des Ballbesitzes tun müssen: Bewegung ohne Ball, in freie Räume spielen, Anspielstationen in alle Richtungen schaffen usw. Zusätzlich verbessert sich das Umschaltspiel. Denn bei Ballverlust muss man nachsetzen und bei Ballgewinn schnell zu einem freien Spieler passen.

Der Trainer steht mit ausreichend Ersatzbällen neben dem Spielfeld. Zur besseren Unterscheidung der Teams tragen alle Spieler ein Leibchen. Der Trainer fordert höchste Intensität. Die Spieler orientieren sich nach jedem Pass neu. Sie haben den Kopf oben, um direkt spielen zu können.

Sie teilen sich gleichmäßig im Feld auf und kombinieren in freie Feldbereiche. Jeder Pass wird mit einem Blickkontakt bzw. einem Kommando verbunden. Einem Pass startet man entgegen und dem Mitspieler passt man in den Fuß der neuen Spielrichtung. Stets den Deckungsschatten des Gegners (den freien Passweg) verlassen. Der Trainer coacht synchron zum Geschehen.

Die Trainingseinheit wird mit einem Abschlussspiel beendet. Die Spieler erhalten eine Aufstellung, Formation und eine taktische Ausrichtung (siehe Seite 340ff.; Kap. 10). Im Abschlussspiel kann man den Trainingsschwerpunkt durch eine Sonderregel akzentuieren. Beispielsweise zählt ein Tor doppelt, welches nach mindestens fünf (10) Passfolgen erzielt wurde.

300 Übungen für ein neues Fußballtraining

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