Читать книгу Wünsch dich ins große Wunder-Weihnachtsland Band 1 - Martina Meier - Страница 26

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Weihnachten im Hause Nimmersatt

Ach, da warn die beiden platt,

die Gebrüder Nimmersatt.

Angenervt und voller Frust

hatten Pitt und Didi just

einen riesen Berg an Gaben

unterm Baum hervorgegraben,

diese dann nur kurz betrachtet,

nichts davon recht wertgeachtet,

und mit nicht mal schlecht’ Gewissen

auf den Gabentisch geschmissen.

Statt den Eltern Dank zu sagen,

fing man an, sein Leid zu klagen:

„Vater, das ist alles öde!“

„Mutter, Weihnachten ist blöde!“

Die Beschuldigten, sie stöhnten:

Was kann man den so verwöhnten

Jungs denn überhaupt noch schenken?

Kann man ihnen denn verdenken,

dass sie, die sie alles haben,

sich nicht freun an all den Gaben?

Gut, der Fall ist so weit klar.

Ist ja doch wie jedes Jahr …

Aber eins ist anders heut:

Hört den Anfangssatz erneut:

Ach, da warn die beiden platt,

die Gebrüder Nimmersatt.

Oma Lisa nämlich war’s,

die auf ihrem Sessel saß,

um die Jungs, die ziemlich litten,

kurz an ihre Seit’ zu bitten:

„Seht mal, was ich für euch habe,

hier kommt meine kleine Gabe.“

Skeptisch aber sind die Jungen,

das war ja wohl höchst misslungen.

„Oma, was soll das schon sein.

Guck mal, ist doch viel zu klein!“

Das Papier ward aufgerissen:

Erster Kommentar: „Beschissen!

Oma, einer deiner Scherze!

Was solln wir mit dieser Kerze?“

Oma Lisa froh und munter

geht in keiner Weise unter,

sondern flüstert lieb und leise:

„Kommt mit mir auf eine Reise!

Heute möchte ich entschleiern,

weshalb wir die Weihnacht feiern.

Ihr wisst gar nicht – wie ich denk –,

welches riesige Geschenk

allen, die auf Erden leben,

uns vom Herrngott ist gegeben.

Gott selbst hat sich aufgemacht

und ward Mensch in dieser Nacht.

Er verließ den Himmelsthron,

kam als Jesus, Gottes Sohn.

Warum hat er das getan?

Das ist Teil von Gottes Plan,

uns, die Menschen, zu erlösen,

von der Sünde, allem Bösen,

und von Krankheit, Sorge, Schmerz.

Groß ist Gottes Vaterherz.“

O, da warn die beiden platt,

die Gebrüder Nimmersatt.

„Und die Kerze, sag uns nun:

Was hat die damit zu tun?“

Gerne fuhr die Oma fort:

„In der Bibel, Gottes Wort,

da sagt Jesus, Jesus Christ,

dass das Licht der Welt er ist.

Ich, ich kenne dieses Licht,

weiß, es hält, was es verspricht.

Und mein Wunsch, drum dies Präsent,

dass auch ihr das Licht erkennt.

Dafür bet zu Gottes Sohn

ich seit vielen Jahren schon.“

Wieder warn die beiden platt,

die Gebrüder Nimmersatt.

Pitt und Didi traf es tief,

und sie wurden gleich aktiv.

Didi hielt die Kerze fest,

die dann Pitt entflammen lässt.

Schweigend und doch tief erfüllt

und in Kerzenschein gehüllt,

träumten sie. – Ach, warn sie froh

und die Oma sowieso.

Als es keiner hört und sah,

flüstert sie: „Wie wunderbar,

bist du Jesus, o mein Herr,

du beschenkst uns, und wie sehr …“

Und im Hause Nimmersatt

warn nun alle völlig platt.

Arne Baier, 1970 in Neumünster geboren, ist Lehrer am Gymnasium Kiel-Wellingdorf. Er hat diverse Weihnachtsgedichte geschrieben, die auch auf seiner Internetseite veröffentlicht sind.

Wünsch dich ins große Wunder-Weihnachtsland Band 1

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