Читать книгу Wünsch dich ins große Wunder-Weihnachtsland Band 1 - Martina Meier - Страница 35

Оглавление

*

Bären-Freundschaft

Bruno konnte kaum atmen, so fest drückte Isabell den kleinen Teddy an sich. Sie ging in ihrem Zimmer auf und ab und lauschte immer wieder an der Kinderzimmertür – von innen. War das aufregend. Isabell lugte ab und zu durch das Schlüsselloch. Bruno machte sich ganz lang in ihren Armen, in der Hoffnung, auch etwas erkennen zu können.

Mh, wie lecker es schon den ganzen Tag in der Wohnung geduftet hatte. Zimtkekse und Vanillekipferl. Bruno liebte die Weihnachtszeit. Und heute war es endlich wieder so weit. Gleich würde die Mama mit dem hellen Glöckchen läuten und Isabell und Bruno dürften endlich aus dem Zimmer kommen. Der Griff des Mädchens schlang sich immer enger um das weiche Fell des kleinen Bären.

Die beiden gingen ans Fenster und schauten hinaus. Überall brannten die flackernden Kerzen auf den Fensterbrettern und eine gespannte Stille lag in der Luft. Plötzlich wurde sie unterbrochen von dem hellen Schall des kleinen Glöckchens, das einmal im Jahr genau an diesem Abend ertönt. Isabell konnte ein Kichern nicht unterdrücken. Sie sah Bruno in die Augen und sagte: „Jetzt geht es endlich los.“

Als beide das Wohnzimmer betraten, wurde Bruno sofort ernst. Was war das? Wer war das? Da saß ein großer Teddy unter dem bunt geschmückten Weihnachtsbaum und empfing Isabell mit dicken ausgebreiteten Armen. Bruno war entsetzt, wie konnten sie ihm das nur antun?

Isabell legte den kleinen Bären auf dem Boden ab und rannte zu ihrem neuen Freund. Bruno wollte nicht hinsehen. Dieser neue blöde fette Bär würde alles zerstören, die Freundschaft, die kuscheligen Nächte, die Gespräche, das Warten … nächstes Jahr wird Bruno wohl allein irgendwo im Regal sitzen und Isabell zuschauen, wie sie mit dem Neuen zusammen auf die Bescherung wartet.

Doch was war das? Hat der Dicke Bruno gerade zugezwinkert? Der soll ja nicht … Und nun? Isabell griff ihren kleinen Freund liebevoll am Bauch und setzte ihn zu dem Neuen.

„Bruno? Das ist Simba, unser neuer Freund.“

Unser neuer … was? Bruno überlegte. Und während er dies tat, grinsten ihn Isabell und Simba an.

Ja, dachte sich Bruno und grinste ebenso. Sie hat recht. Unser neuer Freund. Wir können ja auch zu dritt Spaß haben. Und wenn Isabell nicht da ist, dann habe ich trotzdem noch einen Spielkameraden.

Claudia Mohr, 25 Jahre alt, ist als Diplom-Archivarin im Staatlichen Institut für Musikforschung in Berlin tätig. In der Vergangenheit war sie mehrere Jahre über Mitglied der Kulturwerkstatt Cottbus und hat währenddessen einige Texte in Anthologien veröffentlichen können.

Wünsch dich ins große Wunder-Weihnachtsland Band 1

Подняться наверх