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|11| Vorwort
ОглавлениеSeit nunmehr 22 Jahren ist das Buch Musikwissenschaftliches Arbeiten von Nicole Schwindt ein treuer Begleiter für viele Studierende der Musikwissenschaft – 22 Jahre, in denen sich die organisatorischen und vor allem die technischen Rahmenbedingungen des wissenschaftlichen Arbeitens in vielfältiger Weise verändert haben. Galt man in den 1990er-Jahren schon als besonders fortschrittlich, wenn man eine E-Mail-Adresse hatte, kommen heute nur noch wenige ohne digitale Medien oder die Möglichkeiten des (mobilen) Internets aus. Die Techniken und Errungenschaften des digitalen Zeitalters haben mittlerweile in fast alle musikwissenschaftlichen Arbeitsbereiche Einzug gehalten – von der Verfügbarkeit reproduzierter Quellen im World Wide Web über neuartige Recherche- und Literaturbeschaffungsmethoden bis hin zum EDV-gestützten Arbeiten mit den Quellen.
Lag ein Schwerpunkt des musikwissenschaftlichen Arbeitens bisher häufig auf dem Finden von Literatur und Quellen, so stehen Studierende wie Wissenschaftler nun genauso oft vor dem Problem, aus der Masse an Material, die das Internet bereitstellt, auszuwählen, die Suchergebnisse zu filtern und zu bewerten. Gravierende Veränderungen haben sich in den letzten Jahren auch durch die Einführung der Bachelor- und Masterstudiengänge ergeben, die durch ihre straffe Organisation den Studierenden insgesamt weniger Zeit geben, sich mit den grundlegenden Techniken des musikwissenschaftlichen Arbeitens selbstständig vertraut zu machen.
Beide Entwicklungen dienten uns beim Verfassen dieses Studienbuches als Orientierung. Geleitet hat uns aber auch die folgende Überzeugung. So stark sich einzelne Aspekte des musikwissenschaftlichen Arbeitens in den letzten ein bis zwei Jahrzehnten auch verändert haben – die wesentlichen Schritte auf dem Weg von der Fragestellung oder der Quelle zur eigenen wissenschaftlichen Arbeit sind doch die gleichen geblieben: das Kennenlernen von und der kritische Umgang mit Literatur und Quellenarten, ein gründlicher und verantwortungsvoller Rechercheprozess sowie die Darstellung der Ergebnisse nach den allgemeinen Regeln der wissenschaftlichen Praxis. Wir haben daher trotz der Fülle an neuen Inhalten nur wenig an der grundsätzlichen Struktur des Buches von Nicole Schwindt geändert und auch den Titel Musikwissenschaftliches Arbeiten übernommen.
Wie schon der Vorgänger soll das Buch Studierenden vornehmlich der Historischen Musikwissenschaft an Universitäten und Musikhochschulen als Einführung und Nachschlagewerk gleichermaßen dienen. Es soll einen Einblick in die nahezu unbegrenzten Möglichkeiten musikwissenschaftlicher |12| Fragestellungen und Methoden geben und darüber hinaus konkrete Hilfestellungen beim Umgang mit Literatur und Quellen, bei der Recherche und beim Schreiben einer wissenschaftlichen Arbeit leisten.
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Unser Dank gilt zunächst Nicole Schwindt, deren Buch uns immer wieder neu inspiriert und motiviert hat. Dass wir überhaupt ein neues Studienbuch zum gleichen Thema angehen konnten, verdanken wir ihr und Jutta Schmoll-Barthel vom Bärenreiter-Verlag, die uns von Beginn an ihr Vertrauen geschenkt und als Lektorin unsere Arbeit am Buch in allen Stadien seiner Entstehung mit vielen guten Anregungen und großem Einfühlungsvermögen begleitet hat. Ein Buch wie dieses wird erst möglich, wenn nicht nur ein oder zwei Köpfe ihre Kenntnisse und Erfahrungen miteinbringen, sondern sich auch viele andere mit Vorschlägen, Ideen und Tipps beteiligen. Bedanken möchten wir uns dafür besonders bei unserer Mentorin Silke Leopold und bei Joachim Steinheuer, aber auch bei allen anderen Kollegen in Heidelberg und Tübingen für zahlreiche Gespräche sowie bei Lea Herrscher, die als Studentin und Hilfskraft eine wichtige Perspektive beim Lesen unserer Texte eingebracht und uns darüber hinaus noch bei vielen langwierigen Arbeiten am Buch unterstützt hat. Sehr verbunden sind wir außerdem Dorothea Willerding für die schöne Gestaltung, Manuel Becker für die Fertigstellung des Registers und besonders Daniel Lettgen für ein hervorragendes Korrektorat mit vielen hilfreichen Kommentaren. Eine große Last lag in den vergangenen drei Jahren auf unseren Familien, vor allem auf Anne, Christoph und Leonore sowie den beiden besten Babysittern der Welt. Danken möchten wir uns abschließend auch gegenseitig für die rundum erfreuliche und harmonische Zusammenarbeit.
Matthew Gardner und Sara Springfeld
Heidelberg und Tübingen, 1. Juni 2014