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Sherringtons Konzeption des Geist-Körper-Zusammenhangs

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Wie erwartet haben wir es bei den zwischen Geist, Körper (und Gehirn) und Person bestehenden Begriffsbeziehungen mit einem tiefgründigen philosophischen Problem zu tun – dessen Lösungsmöglichkeit wir bereits angedeutet haben und weiter unten erörtern werden (siehe z.B. 3.10). Sherrington war in dieser Sache außerordentlich unklar, er bemerkte nicht in vollem Umfang, dass er es keineswegs mit einem empirischen Problem zu tun hatte, sondern mit einem rein begrifflichen. Manchmal scheint er die irrige Vorstellung zu akzeptieren, dass der Geist einen Körper habe,89 obgleich es der Mensch ist, der einen ‚Körper hat‘, und nicht der Geist.90 Dann wiederum scheint es, als scheue er nicht vor der Behauptung zurück, dass der Körper (oder jedenfalls die Teile desselben) Geist hat (bzw. haben) – ein sensitiver Teil des Körpers hat „den Geist nur geliehen, damit dieser an seiner statt empfinde“ (MN 187). Hierbei handelt es sich allerdings um eine verworrene Überlegung. Was würde ein Körper mit einem Geist anstellen? Menschen haben Geist, so wie sie wirklich Körper haben. „All das, was im Körper empfindet, hat seine Empfindungen für ihn gemacht“, und zwar mittels des Gehirns, argumentierte Sherrington und behauptete in diesem Sinne auch, dass „das Denken des Körpers offenbar für ihn vollzogen wurde, nämlich im Gehirn“ (MN 187), mutmaßlich durch den Geist. Auch hier warf er die Verhältnisse durcheinander, denn das Gehirn ‚macht‘ keine Empfindungen – es gibt nichts dergleichen wie Empfindungen ‚machen‘. Wir haben jedoch Empfindungen in verschiedenen Teilen unseres sensitiven Körpers (Teile, die schmerzen, pochen, jucken etc.) – und wir hätten keine Empfindungen, würden Gehirn und Nervensystem nicht normal funktionieren (siehe 4.1). Und der Körper muss auch kein Denken vollziehen – so etwas wie jemandes Körperdenken gibt es nicht. Es sind die Menschen, die denken, und ihr Denken wird nicht von ihren Gehirnen für sie vollzogen – sie müssen ihr Denken selbst vollziehen (siehe 6.2). Es gibt nichts dergleichen wie Gehirne, die irgendetwas denken – obwohl menschliche Wesen selbstverständlich nicht in der Lage wären zu denken, wenn ihre Gehirne nicht normal funktionieren würden. (Das heißt allerdings nicht, dass man mit seinem Gehirn denkt, in dem Sinne, in dem man mit seinen Beinen geht oder mit seinen Augen sieht.)

Die philosophischen Grundlagen der Neurowissenschaften

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