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Poppers Einfluss

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Der allgemeine Rahmen für Eccles’ Reflexionen wurde von Poppers Wiederbelebung einer falsch konzipierten Vorstellung Gottlob Freges,98 des großartigen Vertreters der mathematischen Logik aus dem 19. Jahrhundert, vorgegeben. Frege unterschied zwischen der wahrnehmbaren ‚Außenwelt‘ der physischen Objekte, der privaten ‚Innenwelt‘ der geistigen Entitäten und einem ‚dritten Bereich‘ der Gedanken (Propositionen), die von den Sinnen nicht wahrzunehmen, der Allgemeinheit aber dennoch zugänglich sind und von ihr verwendet werden können. Popper folgte dem Beispiel und unterschied zwischen der Welt 1 der physischen Dinge, der Welt 2 der geistigen Dinge und der Welt 3 der Gedanken, Theoreme, Theorien und anderen Abstraktionen. Diese Konzeption ist verworren: Denn obwohl wir zwischen materiellen Objekten und geistigen Zuständen und beide von Propositionen oder Theoremen unterscheiden, konstituieren diese nicht kollektiv ‚Welten‘, in welchem Sinn auch immer. Außerdem sind weder Geisteszustände noch Propositionen Bewohner einer eigenen ‚Welt‘. Es gibt nur eine Welt, die durch die Beschreibung dessen, was auch immer (zufällig) der Fall ist, zur Darstellung gelangt. Wir sprechen in der Tat von den menschlichen Geisteszuständen der Heiterkeit oder Niedergeschlagenheit oder davon, dass jemand Zahnschmerzen hat. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Heiterkeit, die Depression oder der Zahnschmerz in einer ‚inneren Welt‘ abgetrennt existierende geistige Entitäten sind. Diese Nomen (‚Heiterkeit‘, ‚Depression‘, ‚Zahnschmerz‘) eröffnen lediglich eine umwegige Möglichkeit des Sprechens über Menschen, die heiter oder depressiv sind, und darüber, dass ihre Zähne wehtun – es werden keine neuen Entitäten eingeführt, nur neue Wege des Sprechens über existierende Entitäten beschritten (z.B. über Menschen und darüber, wie es um sie bestellt ist). Und wir sprechen ebenso von Propositionen, Theoremen und anderen Abstraktionen – aber auch dabei führen wir nur scheinbar neue Entitäten ein, in Wahrheit handelt es sich bloß um eine zweckdienliche Möglichkeit, darüber zu sprechen, was gesagt wird oder gesagt werden könnte, was behauptet oder bewiesen wird bzw. behauptet oder bewiesen werden könnte. Es besteht absolut keine Veranlassung, dem Platonismus das Feld zu überlassen und neue existierende Entitäten und Welten, die sie bewohnen können, aus dem Hut zu zaubern. Wenn man sagt, dass Ausdrücke für ‚abstrakte Entitäten‘ stehen, gibt man auf irreführende Weise zu verstehen, dass Ausdrücke, die den Eindruck erwecken, als stünden sie für konkrete Entitäten, nicht für sie stehen, sondern ganz andere Funktionen erfüllen. Was selbstverständlich nicht bedeutet, dass es keine Geisteszustände gibt, keine Heiterkeit, Depression oder Angst oder dass es keine Propositionen, keine Theorien oder Theoreme gibt. Im Gegenteil, es bedeutet, dass es sie gibt – nur handelt es sich bei ihnen nicht um Entitäten, welcher Art auch immer.

Poppers 3-Welten-Theorie beeindruckte Eccles und er formulierte seinen Dualismus in Bezug auf sie. Welt 1, die materielle kosmische Welt, besteht seiner Erklärung nach aus rein materiellen Dingen und aus Wesen, die in den Genuss von Geisteszuständen kommen. Auf diese, die eine Teilmenge der Entitäten in Welt 1 bilden, bezieht er sich summarisch als ‚Welt 1M‘. Diese ‚Welt‘ interagiert reziprok kausal mit Welt 2, und zwar anhand dessen, was er ‚das Liaisongehirn‘ nennt (HM 211, dt. 207).

Die philosophischen Grundlagen der Neurowissenschaften

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