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1. Die aus der Hemisphärektomie resultierenden Phänomene wurden falsch beschrieben

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Erstens wurden die Phänomene falsch beschrieben. Es sind nicht bloß die neuralen Aktivitäten der rechten Hemisphäre, von denen das Subjekt nichts weiß – alle Aktivitäten des Gehirns sind den Subjekten unbekannt, die schließlich nicht ihre eigenen Gehirne wahrnehmen (und, selbst wenn es denkbar wäre, keine Elektronenmikroskope als Augen haben). Es ist richtig, dass die rechte Hemisphäre ‚sich sprachlich nicht ausdrücken kann‘, genauso wenig wie das rechte Bein – denn solch einen Teil eines menschlichen Wesens, der ‚sich sprachlich ausdrückt‘, gibt es nicht (siehe 3.1–3.4). Und folglich kann auch die linke Hemisphäre ‚sich sprachlich nicht auszudrücken‘. Die rechte Hemisphäre ist nicht in der Lage, ‚irgendeine bewusste Erfahrung mitzuteilen‘, die wir erkennen können, weil es keinen untergeordneten Teil einer Person, der bei Bewusstsein ist, gibt. Wie in Kapitel 3 detailliert erörtert wird, sind nur menschliche Wesen (und andere Tiere) bei Bewusstsein (oder nicht bei Bewusstsein) und sich verschiedener Dinge bewusst (oder sich ihrer nicht bewusst) – nicht ihre untergeordneten Teile. Die linke Hemisphäre entbehrt ebenso ‚jedweder bewussten Erfahrung‘. Schließlich verfügt die linke Hemisphäre nicht über ‚verbale und geistige Fähigkeiten‘, obgleich die verbalen und geistigen Fähigkeiten normal veranlagter menschlicher Wesen vom normalen Funktionieren der linken Hemisphäre abhängen.105

Die philosophischen Grundlagen der Neurowissenschaften

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