Читать книгу Psychotherapie und Psychosomatik - Michael Ermann - Страница 180

Symptomentstehung

Оглавление

Grundsätzlich sind Menschen mit einer depressiven Pathologie gefährdet, wenn sie von oralen und oral-expansiven Themen betroffen sind. Dazu gehört die Teilhabe an Verlust und Gewinn, das Loslassen oder Teilen von Besitz und Dingen. Bevorzugung anderer bringen sie in Gefahr, neurotische Störungen zu entwickeln. Allerdings ist die Charakterabwehr der depressiven Persönlichkeit relativ stabil.

• Beim passiv-abhängigen Typ können Versorgungskonflikte krankheitsauslösend werden: Erbschaftskonflikte, Rivalität, Situationen, die Neid hervorrufen oder Verzicht fordern. In solchen Situationen entstehen depressive und Angststörungen, die auch somatisiert werden können. Das größere Risiko besteht darin, dass sich auf der Grundlage des untergründigen subjektiven Empfindens andauernder Entbehrungen Abhängigkeitsstörungen und Suchterkrankungen entwickeln.

• Der ängstlich-vermeidende Typ zeigt mit seinen Ideologien eine besonders große Beständigkeit. Dennoch kann die Charakterabwehr versagen, wenn die Menschen, die in die Abwehr einbezogen werden, sich der Bevormundung und Überfürsorge entziehen. Persönlichkeitsspezifische oral-aggressive Auslösesituationen sind nicht so häufig. Typisch ist hingegen eine langsame Erschöpfung der Abwehr, vor allem wenn die körperlichen Kräfte nachlassen oder Gesundheitsschäden eintreten, z. B. in Pflegeberufen. Typische Syndrome auf der Basis solcher Dekompensationen sind depressive Störungen, Schmerzsyndrome und andere Somatisierungsstörungen.

Psychotherapie und Psychosomatik

Подняться наверх