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Zur Abgrenzung vom Narzissmus auf niederem Strukturniveau

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Wie im vorangegangenen Kapitel dargestellt ( Kap. 4.2), kommt eine narzisstische Pathologie auch auf dem niederen Strukturniveau vor ( Tab. 4.5). Bei diesem sog. pathologischen, malignen oder destruktiven Narzissmus handelt es sich jedoch um eine sehr viel breiter angelegte, grundsätzlichere Pathologie als bei den präödipalen narzisstischen Störungen auf mittlerem Niveau. Er ist mit weniger stabilen und weniger gut integrierten Objektbeziehungen verbunden.

Tab. 4.5: Narzissmus auf niederem und mittlerem Strukturniveau


Das wird am Beispiel der typischen Abwehr deutlich:

• Spaltung auf niederem Strukturniveau bewirkt, dass anderen projektiv Eigenschaften zugeschrieben werden, die mit ihrem realen Verhalten überhaupt nichts zu tun haben. Sie werden aber von den Patienten als »wirklich« erlebt. Es handelt sich um eine recht unreife Form der Abwehr. Sie wird durch eine Schwäche der Fähigkeit, andere differenziert wahrzunehmen und zwischen sich und anderen zu unterscheiden, gefördert.

• Dem steht auf mittlerem Strukturniveau die Abwehrformation Idealisierung und Entwertung gegenüber. Sie ist stärker an der Realität orientiert. So muss es für Entwertungen einer bis dahin idealisierten Person einen Anlass durch reales äußeres Verhalten geben. Zur Idealisierung oder Entwertung muss sich das Objekt eignen.

Ähnlich ist der Unterschied in Hinblick auf die Bedeutung von Trennungen: Das niedere Strukturniveau setzt reale und phantasierte Trennungen gleich. Auf mittlerem Strukturniveau werden Trennungen unter der Voraussetzung aktuell, dass tatsächlich etwas Trennendes – eine Missstimmung, eine Absicht, eine Kränkung usw. – vorhanden ist.

Psychotherapie und Psychosomatik

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