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Sexualisierung von Beziehungen: Die hysteriforme Borderline-Persönlichkeit

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Persönlichkeiten des niederen Strukturniveaus neigen dazu, ihre fragilen Beziehungen dadurch zu stabilisieren, dass sie diese weiter aufspalten und sexualisieren. Das bedeutet, dass sie aus Zweierbeziehungen ausbrechen und dritte oder weitere Personen in das Beziehungsgefüge mit einbeziehen. Durch intensive sexuelle Aktivität, verbunden oft mit geringen Scham- und Tabugrenzen, wird die Attraktivität solcher Beziehungen gesteigert und die Bindung verstärkt. Solche Arrangements dienen letztlich dazu, die Gefühle der anderen zu kontrollieren und ihre Anwesenheit und ihre Funktion als Hilfsich und Selbstobjekt zu sichern. Durch Spaltung und Sexualisierung wirken die Beziehungen von Persönlichkeiten des niederen Strukturniveaus oft wie ödipale Dreiecksbeziehungen ( Kap. 2.3.5). In Wirklichkeit aber dienen sie primär nicht der sexuellen Bedürfnisbefriedigung, sondern der Bindung des anderen bzw. an andere. Es handelt sich um einen sog. strategischen oder Pseudo- Ödipuskomplex123.

Sexualisierung und Agieren geben der Persönlichkeit dieser Borderline-Patienten ein hysterisch erscheinendes Gepräge. So entstehen hysteriforme Borderline-Persönlichkeiten. Sie sind auf Grund ihrer nieder strukturierten Persönlichkeitsorganisation von der hysterischen Persönlichkeit auf höherem Strukturniveau ( Kap. 8.2) zu unterscheiden.

Psychotherapie und Psychosomatik

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