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Weiterentwicklungen

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Wie entwickeln sich Menschen weiter, die bereits in ihrer frühen Entwicklung ausgeprägte Defizite in ihrer Ich- und Selbstorganisation erworben haben? Sie entwickeln sich zu unruhigen, nervösen, trennungslabilen und bindungsunsicheren Kindern, die zu affektiven und zu Impulsdurchbrüchen neigen, aggressiv und unangepasst sind und nicht flexibel mit Herausforderungen und Schwellensituationen umgehen können. Als Jugendliche erscheinen sie eigenbrötlerisch und isoliert, gesellen sich mit ebenfalls strukturschwachen anderen Jugendlichen, schließen sich Randgruppen an und entwickeln Suchtverhalten oder auch asoziales Verhalten. Diese Beschreibung zeigt, dass es sich hier um Risikoentwicklungen handelt.

Es gibt aber auch eine autoplastische Anpassung, wenn spätere supportive Erfahrungen und Beziehungen zum Tragen kommen. Dann kann eine neurotische Persönlichkeitsentwicklung entstehen, welche die Borderline-Pathologie überbaut und verbirgt. Sie stabilisiert das Selbst und gestattet eine soziale Entwicklung, die über weite Strecken ein angepasstes und erträgliches Leben ermöglicht.

Unter Belastungen in Schwellen- und Entscheidungssituationen kann die darunterliegende Borderline-Pathologie aufbrechen. Das geschieht insbesondere in der Pubertät und beim Übergang ins Erwachsenenalter – aber auch bei starken regressiven Entwicklungen im Verlauf einer psychotherapeutischen Behandlung.

Psychotherapie und Psychosomatik

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