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5.1 Psychodynamische Diagnostik im Vorfeld der Fachpsychotherapie

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Die Diagnostik im Vorfeld der Fachpsychotherapie hat mehrere Aufgaben und Ziele:

• die Erkennung von Störungen: Erfassung, Beschreibung, Systematisierung und Zuordnung von Symptomen und Begleitumständen,

• die Erkennung von Ursachen: hier insbesondere die Klärung, ob und in welchem Maße seelische Faktoren an der Entstehung einer Krankheit beteiligt sind. Dabei sind differenzialdiagnostische Abklärungen möglicher körperlicher und psychiatrischer Ursachen eine Selbstverständlichkeit;

• die Erkennung von Krankheitsfolgen: hier des Krankheitsverhaltens (z. B. Compliance) und der Krankheitsbewältigung,

• die Erkennung von Ressourcen: Beurteilung konstruktiver persönlicher Fähigkeiten im Umgang mit einer Erkrankung und sozialer Hilfen bei der Krankheitsbewältigung,

• die Indikationsstellung und Behandlungsplanung: hier insbesondere Klärung der Möglichkeiten und Grenzen von Psychotherapie (Indikation und Prognose),

• die Beratung der Patienten: hier insbesondere bezüglich der Einleitung einer psychotherapeutischen Behandlung, aber auch bezüglich Krankheitsverhalten und Krankheitsbewältigung.

Daneben dient die Diagnostik dazu, durch einen sachgerechten Umgang, eine kenntnisreiche Beurteilung und eine verständnisvolle Haltung in den Untersuchungsgesprächen das Vertrauen der Patienten zu gewinnen und eine tragfähige therapeutische Beziehung aufzubauen. Sie ist die Basis für eine verantwortungsvolle Führung und vertrauensvolle Begleitung bei den erforderlichen Untersuchungs- und Behandlungsschritten.

Psychotherapie und Psychosomatik

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