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4.4.2 Aufbau und Funktion der neurotischen Persönlichkeitsorganisation Das Ich und die Objektbeziehungen

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Beginnend mit etwa zweieinhalb bis drei Jahren erreicht das Ich einen Entwicklungsstand, der für das weitere Leben bestimmend bleibt. Es ist nun in der Lage, widersprüchliche Wahrnehmungen auszuhalten und Beziehungen relativ unabhängig von der realen Anwesenheit des anderen aufrechtzuerhalten. Diese Ichentwicklung ist die Basis für integrierte (gut und schlecht vereinende) reife Objektbeziehungen. Der Heranwachsende verfügt jetzt über ein breites Spektrum von Ichfunktionen, um die immer komplexer werdenden Aufgaben des Lebens zu bewältigen. Zum Beispiel beginnt er jetzt, vorausschauend und planend zu denken und zu handeln. Er verfügt nun über Bewältigungsstrategien und eine Verdrängungsabwehr, die sich weitgehend auf innerseelische Vorgänge und die Veränderung des Erlebens beschränken und nicht mehr manipulativ die äußere Wirklichkeit verändern.

Die Ichreife des höheren Strukturniveaus ist anfangs noch labil und bedarf der Stützung durch eine phasengerechte Erziehung. Speziell unter dem Druck des Ödipuskomplexes kann es zur Regression anstatt zur anstehenden Weiterentwicklung kommen. Sie besteht in einer Rückwärtsentwicklung mit Verlust der erreichten Ichreife. Auch im späteren Leben können schwere Belastungen, z. B. durch Traumatisierungen, einen regressiven Verlust von Ichfunktionen bewirken.

Psychotherapie und Psychosomatik

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