Читать книгу Haus in Flammen - Mischa Kopmann - Страница 11

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»Man muss das aushalten«, sagte Minnigk mit betont militärischer Schärfe. »Mit eiserner Disziplin. Das Leid. Die Lust. Die Angst. Die Panik. Die stumme Taubheit im Angesicht des Feindes. Die Qual. Die Folter. Tod und Teufel. Man muss es ausmerzen in sich. Das Schwache. Nachgiebige. Nachsichtige. Die Güte. Das Gute.«

»Er redet wie ein Diktator«, sagte ich, an Yvette gewandt.

»Ja«, sagte Yvette. »Und zwar wie der große –«

»Lächerlich«, sagte Minnigk hinter einer Wolke aus Zigarettenrauch.

»Mach dir nichts draus«, sagte Yvette achselzuckend. »Minnigk ist Masochist. Durch und durch. Die einzigen Wesen, die er je respektiert hat für ihre Leidensfähigkeit, sind die Hibakusha in Japan.«

»Die was?«, fragte ich.

»Kannte ich auch nicht, bevor Minnigk damit anfing«, sagte Yvette. »Hibakusha nennt man die Handvoll Japaner, die das Pech hatten, beim Atombombenabwurf der Amerikaner auf Hiroshima vor Ort zu sein, und drei Tage später auch in Nagasaki waren, als die Amerikaner die zweite Bombe abwarfen.«

»Das ist nicht das Entscheidende«, sagte Minnigk. »Das ist nicht das, worum es geht.«

»So«, sagte Yvette. »Worum geht es denn?«

»Es geht nicht darum, dass die Hibakusha bei beiden Atombombenabwürfen dabei waren. Es geht darum, dass sie die Abwürfe überlebt haben.«

Haus in Flammen

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