Читать книгу Der Diwan - Mohammad Schemsed-Din Hafis Hafis - Страница 51
XLVII.
ОглавлениеDer Weise hat im Glanz des Weins
Verborgenes erkannt,
Denn es wird jedermanns Natur
Durch diese Perl’ erkannt.
Den Wert der Rose hat allein
Die Nachtigall erkannt;
Nicht jeder, der ein Blättchen liest,
Hat auch den Sinn erkannt.
Die beiden Welten bracht’ ich dar
Dem vielerfahrnen Herz;
Es hat nur deiner Liebe Wert,
Den Rest für nichts erkannt.
Die Rose und den Wein verkehrt
Durchs Anschaun in Rubin,1
Wer nur den wahren Wert des Hauchs
Der Seligkeit erkannt.
Vorbei ist nun die falsche Scham
Vom Angesicht des Volks,
Seitdem mich im Verborgenen
Der Wächter hat erkannt.2
Du, der vom Buche der Vernunft
Die Liebe lernen willst,
Ich fürchte, du hast diesen Punkt
Nicht, wie du sollst, erkannt.
Bring Wein! denn mit der Rose prahlt
Kein Mensch auf dieser Welt,
Der die Verwüstungen des Winds
Im Herbste hat erkannt.
Der Schöne meinte: dass für jetzt
Nicht Zeit zur Ruhe sei;
Deshalb hat er dem armen Geist,
Verläng’rung zuerkannt.3
Hafis hat diese Perlenschnur,
So die Natur ihm gab,
Für unleugbare Wirkungen
Der Held Assafs erkannt.4
1Der wahre Glaube bewegt Berge, wer den Wert überirdischer Dinge erkennt, kann durch bloßes Anschauen Rosen und Steine in Rubinen verwandeln.
2Was brauche ich mich noch vor den Leuten zu schämen, seitdem mich der Wächter im Verborgenen ertappt hat.
3Mein Geliebter hat mich auf die Hoffnung des Genusses angewiesen.
4Assaf, der Weise Salomons, worunter hier der Wesir Hadschi Kawameddin, Hafisens Mäzen, verstanden wird.
Der Blick seiner Huld verwandelt Staub in Perlen, wie durch Elixier der Chemiker Ton in Gold.