Читать книгу Der Diwan - Mohammad Schemsed-Din Hafis Hafis - Страница 55

LVII.

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Ein Wörtlein hörte ich, das Jakob einst gesagt,

Der Schmerz der Trennung von dem Freund wird nicht gesagt,

Was uns der Prediger vom jüngsten Tag erzählt,

Hat er als Gleichnis nur vom Tag der Flucht gesagt.

Wer gibt mir Kunde von dem fortgereisten Freund,

Der Ost hat alles so verwirret angesagt.

Vertreibt den alten Gram mit Wein, mit altem Wein,

Dies macht das Herz vergnügt, so hat der schlaue Greis gesagt.1

O weh! Der Freunde Feind, der liebelose Mond,

Hat ohne Müh’ den Freunden Lebewohl gesagt.

Ich will getrost, selbst Nebenbuhlern dankbar sein,

Mein Herz, gewohnt an Schmerz, hat Arznei’n entsagt.

Vertrau nicht auf den Wind, selbst wenn er günstig bläst.2

Dies Sprichwort hat zu Salomon der Ost gesagt.

Gibt dir das Schicksal Frist, verlasse nicht den Weg,

Wer sagt, dass eine Metze dem Betrug entsagt?3

Du frag nicht um Warum und Wie, ein treuer Knecht

Vollzieht ein jedes Werk, das ihm sein Sultan sagt.

Wer sagt, es sei Hafis von dir zurückgekehrt?

Ich nicht. Wer’s sprach, hat aus Verleumdung es gesagt.

1Der Alte von Kanaan, d.i. Jakob wie Joseph, der Mond von Kanaan.

2Diese Weisheitslehre musste also schon Salomon von seinem Reitpferd, dem Ostwind, anhören.

3Das Schicksal, die Welt, das Glück wird von den persischen Dichtern immer als ein betrügerisches altes Weib personifiziert. Das Letzte (wie ein persischer Dichter so schön es malet), nicht blind, hat ein Auge, aber nicht auf der Stirne, sondern auf dem Scheitel des Kopfes. Es tappt mit den Händen herum, um Menschen zu greifen, statt deren es aber meistens nur Esel greift, die es hinaufhebt bis zum Scheitel, um zu sehen, was es gegriffen. Sobald es sieht, dass es Esel statt Menschen sind, wirft es dieselben ferne von sich und greift dafür andre Esel.

Der Diwan

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