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Der Haustier-»Nutztier«-Vergleich

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Die große Mehrheit der Bevölkerung teilt die Einschätzung, dass die Art und Weise, wie wir mit unseren »Nutztieren« umgehen, ein nicht gerade kleines Problem darstellt. Während wir unsere Haustiere – wenn auch nicht immer oder ausreichend – lieben und uns bemühen, ihnen ein möglichst schönes und langes Leben zu ermöglichen, werden im Rahmen der Produktion tierischer Lebensmittel Handlungen gegenüber und Haltungsweisen von Tieren hingenommen, die bei unseren Haustieren zu Protesten und staatlichen Maßnahmen führen würden. Aber liegt tatsächlich eine ethische Begründung für eine Ungleichbehandlung von Haustier und »Nutztier« vor? Die standardmäßig vorgebrachte Begründung für diese Ungleichbehandlung lautet, dass man zu seinen Haustieren eine Beziehung habe und zu den »Nutztieren« nicht. Hält dieser Einwand einem Konsistenz-Test stand?

Dem Hinweis auf die persönliche Bindung zum Haustier ließe sich die Behauptung entnehmen, dass Haustiere letztlich nur aus egoistischen Motiven gut behandelt werden würden. Man tötet sie nur deswegen nicht und versorgt sie anständig, weil sie einem fehlen würden oder in einem schlechten Gesundheitszustand keine Freude bereiten. Der Anteil an Haustierhalter*innen, der diese Schlussfolgerung sachlich bestätigen würde, dürfte gering sein. Haustierhalter*innen wünschen ihren Tieren selbst ein glückliches Leben – nicht nur zu ihrem persönlichen Vorteil.

Eine andere Rechtfertigung könnte darin bestehen, dass man nur jenen Tieren ein gutes Leben wünscht, die man persönlich kennt. Allerdings wäre auch dieses Argument als irrational zu verwerfen, denn wenn man (Haus-)Tieren grundsätzlich zugesteht, dass es für sie etwas bedeutet, ein gutes und langes Leben zu führen, dann gibt es keinen Grund, dies zu ignorieren, bloß weil man ein Tier nicht persönlich kennt. Auch diese Rechtfertigung ist außerdem auf ihre Konsistenz hin zu prüfen: Wenn man der Meinung ist, dass es tolerabel wäre, Tiere scheußlich behandeln zu lassen, weil man sie nicht persönlich kennt, warum gilt dieselbe Logik nicht auch beim Menschen? Was ist der ethisch relevante Unterschied? Denkt man diesen Gedankengang weiter, wird die Widersprüchlichkeit schnell deutlich.

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