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Einleitung

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»Es urtheilen vielleicht über keinen moralischen Gegenstand so wenige Menschen richtig, als über die Rechte und Pflichten gegen die Thiere. Das gewöhnlichste ist, daß man gar nichts davon hören will, wie irgendetwas gegen dieselbe sollte unerlaubt sein.«1

Diese Worte aus dem 1787 erschienen Werk »Gerechtigkeit gegen Thiere« des Mainzer Philosophen Wilhelm Dietler beschrieben bereits Ende des 18. Jahrhunderts im allerersten deutschsprachigen Tierrechtsbuch den Umstand, mit dem sich die Tierrechtsbewegung auch über 200 Jahre später immer noch konfrontiert sieht: Trotz des großen Leids in der »Nutztierhaltung«, das sich seit deren Industrialisierung und Intensivierung ab Mitte des 20. Jahrhunderts nochmals deutlich verschlimmert hat, schert sich der Großteil der Bevölkerung immer noch herzlich wenig um die schweren Interessensverletzungen gegenüber (Nutz-)Tieren.

Die redliche Auseinandersetzung mit dem Thema der Tierethik im Rahmen der veganen Lebensweise wird zudem durch die zahlreichen gesundheitsbezogenen Mythen erschwert, die – obwohl sie zumeist wenig Substanz haben – noch immer in den sozialen Medien kursieren und sich in den Köpfen vieler Menschen verankert haben. Denn wenn Menschen dem falschen Glauben folgen, dass sie zwingend tierische Nahrungsmittel für ihre Gesundheit benötigen, fällt eine objektive ethische Debatte über das Thema, was wir als Gesellschaft den Tieren schuldig sind, noch schwerer. All die detailreichen Ausführungen zur Nährstoffbedarfsdeckung im Rahmen der veganen Ernährung wurden im Vorgängerwerk »Vegan-Klischee ade! Wissenschaftliche Antworten auf kritische Fragen zu pflanzlicher Ernährung« bereits im Detail diskutiert. Daher bezieht das vorliegende Buch nur in einigen Kapiteln Stellung zu den gesundheitsbezogenen Aspekten der veganen Ernährung, da sie in aller Ausführlichkeit im Vorgängerbuch behandelt wurden.

Der Veganismus war niemals und wird auch niemals die Lösung für alle Probleme dieser Welt sein können und eine vegane Ernährung ist mitnichten (wie auch im Rahmen dieser Einleitung noch beschrieben wird) das gesundheitliche Wundermittel, zu dem sie von einigen Seiten ernannt wird. Der Veganismus ist eine soziale Gerechtigkeitsbewegung, um sozusagen anwaltschaftlich jenen Tieren Gehör zu verschaffen, die ansonsten in unserer Gesellschaft weitestgehend ungehört bleiben. Wenn eine vegane Ernährung richtig praktiziert wird, ist sie jedoch nicht nur eine einfache und effiziente Möglichkeit, Tierrechte zu wahren, sondern ist zugleich nachhaltig, ressourcenschonend und gesund.

Das vorliegende Buch entkräftet dabei nicht nur viele der gängigsten Vorbehalte und Vorurteile gegenüber dem Veganismus, sondern korrigiert auch eine Reihe falscher Vorstellungen und unhaltbarer Argumente, die sich innerhalb der veganen Bewegung festgesetzt haben und zu Lasten der Glaubwürdigkeit des Veganismus gehen. Dieses Buch zeigt anhand der aktuellen wissenschaftlichen Literatur, dass tierische Lebensmittel kein Monopol auf überlebensnotwendige Nährstoffe haben und eine vegane Ernährung bei entsprechend guter Planung in jeder Phase des Lebenszyklus bedarfsdeckend sein kann. Es geht – wie auch sein Vorgänger »Vegan-Klischee ade!« – noch einen Schritt weiter, erläutert, aus welchen Quellen die jeweilige Kritik am Veganismus stammt, und zeigt auf, welche Fehlinterpretationen dazu geführt haben, dass diese Vorurteile entstehen konnten.

Geschrieben wurde dieses Buch einerseits für vegan lebende Menschen, damit diese ein Nachschlagewerk haben, mit dessen Unterstützung sie fundiert auf die häufigsten Argumente gegen die vegane Lebensweise antworten können. Andererseits wurde es aber auch für alle Menschen geschrieben, die ein generelles Interesse an (tier-)ethischen Fragen haben. Diese erhalten hier die Quintessenz der Tierethik. Nicht zuletzt soll es auch denen, die (noch) skeptisch gegenüber dem Veganismus sind, Antworten auf ihre Vorbehalte liefern, um diese aufzulösen. Nach der allgemeinen Einführung in die Ethik im Rahmen dieser Einleitung folgen 30 Kapitel zu je einem (anti-veganen) Vorurteil. Jedes Kapitel schließt mit einer Tabelle ab, in der die Kernaussagen zum jeweiligen Vorurteil nochmals zusammengefasst und widerlegt werden. Sämtliche Quellenangaben zu den Literaturverweisen befinden sich am jeweiligen Ende der einzelnen Kapitel.

Vegan ist Unsinn!

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