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Die Materialität der Buchseiten

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Papyrus

Die ästhetische Erscheinungs- und Wirkweise der Tinten, Farben und Metalle, derer sich die Schreib- und Miniatoren-Ateliers bedienten, ist auch von der qualitativen Beschaffenheit, also der präparierten Oberflächenstruktur der Buchblätter abhängig. Das historisch älteste zu diesem Zweck eingesetzte Material, Papyrus, spielte in der abendländischen Buchmalerei so gut wie keine Rolle mehr. Papyrus ist erstmals im Ägypten des 4. Jahrtausends v. Chr. nachweisbar. Für rund 3000 Jahre behielt das Nilland das Monopol seiner Erzeugung. Die einzelnen Blätter wurden aus dem Mark der Papyrusstaude zubereitet und zu einem Rotulus zusammengeklebt, um dann mit dem Schilfrohr und mit Rußtinte beschrieben zu werden. Zwar überlebte Papyrus als altehrwürdiger Beschreibstoff noch im Urkundenwesen des Mittelalters – für diffizile Malereien war er kaum geeignet –, musste aber seit dem 2. Jahrhundert n. Chr. dem Pergament und später gelegentlich auch dem Papier weichen.

Buchmalerei verstehen

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