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2 Sicher im (Hosen-)Sack Das erste Klappmesser

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Wann hat der erste Mensch wohl beschlossen, das bekannte feststehende Messer um den Griffbereich, die sogenannte Angel, zu kürzen, die Klingenwurzel mit einer Bohrung für einen Niet zu versehen und daran einen Griff zu montieren, in den die Klinge geklappt werden kann, um das Messer sicher in der Tasche zu tragen?

Das älteste bisher entdeckte Klappmesser entstammt der Hallstatt-Kultur, die vom 8. bis zum 6. Jahrhundert v. Chr. reichte. Hallstatt ist ein Dorf im heutigen Oberösterreich. Die gleichnamige Kultur war hauptsächlich landwirtschaftlich geprägt, verfügte jedoch im Vergleich zu anderen europäischen Kulturen über besonders fortschrittliche Metallbearbeitungstechniken. Auch deshalb besaß das Klappmesser keine der damals noch weit verbreiteten Bronzeklingen, sondern bereits eine Eisenklinge. Als Griffmaterial diente Knochen. Einen Haltemechanismus für die Klinge, wie er heute in Form von Federn und Arretierungen weit verbreitet ist, gab es damals nicht. Nur die Reibung der Klinge an den Griffschalen verhinderte ein allzu leichtes Einklappen.

So einfach, so beliebt

Wer glaubt, dass Klappmesser à la Hallstatt der Vergangenheit angehören, irrt. Auch heute sind Klappmesser, die nur aus der Klinge, dem Griffstück und einem Niet bestehen, weit verbreitet. In Österreich sind das zum Beispiel die Trattenbacher Taschenfeitel. In Frankreich wird dieser Messertyp Piemontaise genannt. Und auch in Spanien oder südosteuropäischen Ländern sind solche Messer weit verbreitet und werden von der Landbevölkerung sogar für anspruchsvolle Schneidarbeiten eingesetzt.


Einfach gut: ein Friction-Klappmesser von Citadel aus Kambodscha

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