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Zwischen Bergen und Buben, Glauben und Musik – Eine Kindheit im Idyll

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Im Februar 2012, kurz vor ihrer finalen Weltmeisterschaft in Ruhpolding, gab Magdalena Neuner ein langes Interview. Im Zeitgeist-Lifestyle-Magazin »Fit for fun« reflektierte sie noch einmal über ihre Karriere und sagte: »Ich wollte nie berühmt sein. Ich wollte Olympiasiegerin werden.« Freilich, das war womöglich etwas naiv gedacht. Denn natürlich bedingt das eine das andere, sportlicher Erfolg sorgt oft für Ruhm, vor allem in Boom-Sportarten wie dem Biathlon, und wenn man dann noch so aussieht und auftritt und für jedermann sympathisch rüberkommt wie Magdalena Neuner, dann erst recht.

Wer Magdalena Neuner in den fünf Jahren ihrer Welt-Karriere beobachtete, zwischen den ersten WM-Titeln 2007 und dem Karriereende 2012, der konnte feststellen, dass es Neuner tatsächlich selten von sich aus ins Rampenlicht getrieben hat. Sie nahm die Termine für die Medien hin, sie akzeptierte, dass es Teil des Geschäfts war und dazugehörte. Sie vermittelte aber nie das Gefühl, das wirklich zu brauchen. Manchmal war sie mit mehr Begeisterung dabei, manchmal mit weniger.

Und einmal, als sie vor einem Kamera-Objektiv stand und das Blitzlicht aufflackerte, da fing sie auch hemmungslos zu schluchzen an, weil sie in dem Moment einfach gar nicht wollte. Das war 1991 in Wallgau. Als vierjähriges Mädchen, als Model für den örtlichen Fremdenverkehrsverband.

Für den Tourismus in Wallgau begann damals gerade eine Blütezeit. Deutschland war gerade wiedervereinigt, und Hansjörg Zahler, der Bürgermeister, kann sich noch gut an die Szenen erinnern, als die ersten Urlauber aus dem Osten angekommen waren. Wie sie von Norden auf der B11 vom Walchensee herkamen, über die Kuppe unmittelbar vor der Ortseinfahrt, und wie sich dann die ganze Schönheit der weiten Isar-Ebene Richtung Karwendel und Werdenfels vor ihnen auftat. »Zeitweise ist auf der Straße nix mehr vorwärts gegangen«, sagt Zahler. »Auf so ein Panorama waren die nicht eingestellt, die waren fix und fertig.« Für die Neuankömmlinge war es so etwas wie der Blick in das gelobte Land.

Danke Lena

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