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Leistungssport statt Abitur

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Magdalena sei eine sehr gute Schülerin gewesen, sagt Frau Gerblinger. »Immer bei der Sache, fleißig und pflichtbewusst.« Als die vierte Klasse dann 1997 geschafft war, war es mit der Schulzeit in Wallgau vorbei. Manche aus ihrer Klasse gingen aufs Gymnasium nach Garmisch-Partenkirchen, Magdalena Neuner ging wie Albert erst einmal weiter nach Krün, dem Nachbarort, auf die Teilhauptschule I. Das ist in Bayern ein Anschluss an die Grundschule, zwei Jahre lang, manche sagen dazu auch Orientierungsstufe, danach entscheidet sich, ob weiter Hauptschule oder Realschule, bei Magdalena Neuner war es ab 1999 die Realschule. Später, meinte sie einmal, habe sie sich oft gefragt, ob sie nicht doch aufs Gymnasium hätte gehen sollen, das Abitur machen. Das Zeug dazu gehabt hätte sie, zweifellos. »Ich war ja keine schlechte Schülerin«, sagte sie, »aber für meine Karriere im Sport war die Entscheidung einfach optimal.« Die Entscheidung, nach der zehnten Klasse mit Mittlerer Reife abzuschließen. Nach vier Jahren in Partenkirchen, an der Irmengard-Realschule.

Das Irmengard sind eigentlich zwei Schulen, neben der Realschule gibt es ein Gymnasium, es ist ein mächtiger Bau direkt an der Hauptstraße in Partenkirchen, zwei reine Mädchenschulen, und bei den Einheimischen heißt das Irmengard auch schon mal »Jungfernbunker«.

Träger der Irmengard-Schule ist die Erzdiözese München und Freising, der Glaube ist auch hier ein zentrales Thema. »Der Glaube«, sagt Angelika Dahner, »kann im Leben ein Fels sein und einem viel Kraft geben.«

Angelika Dahner ist die Rektorin der Irmengard-Realschule, sie kam im Jahr 2000 hierher, als Lena Neuner gerade in die achte Klasse vorrückte. Und Angelika Dahner sagt, dass ihr die Magdalena schon damals besonders aufgefallen sei, ganz abgesehen von ihren sportlichen Leistungen und ersten Erfolgen, auch wenn damals noch nicht jeder Lehrer von ihrer großen Zukunft überzeugt war. Als Magdalena 13 war, ging es im Englisch-Unterricht einmal um die Berufswünsche der Schülerinnen. Magdalena sagte, sie wolle im Biathlon Profi-Sportlerin werden, aber da, erzählte sie später, habe ihr Lehrer nur gelacht und gemeint, dass das viele wollen würden, Profi-Sportler oder Pop-Star. Die junge Magdalena sagte daraufhin nicht viel, sie machte sonst ja auch nie Wirbel um ihre Träume, gab nie an, blieb eher zurückhaltend, wie die Rektorin sagt.

»Mit ihrer Anmut und ihrer Bescheidenheit«, sagt Angelika Dahner, »mit ihrer Herzlichkeit und ihrer Liebenswürdigkeit, da hat sie uns alle platt gemacht.«

Danke Lena

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