Читать книгу Danke Lena - Patrick Reichelt - Страница 20

»Langlaufen und Schießen irgendwie« – Lenas Anfänge im Biathlon

Оглавление

Schuld an allem war ja im Grunde genommen Anneliese Holzer. Ohne sie hätte Magdalena Neuner vielleicht eine Profi-Karriere im Tennis angestrebt, das hatte sie in jungen Jahren schließlich auch gespielt. Oder sie wäre zum FC Bayern gegangen, dann natürlich nicht wegen des Lockrufs von Uli Hoeneß, der sie nach ihren Olympiasiegen von Vancouver in die Marketing-Abteilung des Vereins holen wollte. Sondern deswegen, weil sie auch einmal den Traum hatte, ein Star im Frauenfußball zu werden, wie sie später einmal sagte.

Oder sie hätte vielleicht doch eine Veterinärspraxis eröffnet. Albert Neuner, ihr Cousin, weiß nämlich noch, dass sie ganz früh als Kind einmal sagte, sie wolle Tierärztin werden. Aber dann wurde sie doch ein Weltstar im Biathlon. Dank Anneliese Holzer.

Anneliese Holzer kommt aus Krün, im Süden von Wallgau, von ihrer Terrasse aus sieht man gut hinüber in Magdalena Neuners Heimatort. Anneliese Holzer war selbst einmal Biathletin, Anfang der Neunziger Jahre. Sie war sogar richtig gut, sie lief zusammen mit Uschi Disl und Martina Zellner, 1993 etwa wurde sie mit der Staffel »Bayern 1« Zweite bei den Deutschen Meisterschaften. So ganz nach oben in die Weltspitze reichte es aber dann doch nie, Lillehammer, Nagano, die Olympischen Spiele blieben ein ferner und unerfüllter Traum, und während Disl die große Karriere machte, ergriff Anneliese Holzer einen anderen Beruf, einen für Frauen eher ausgefallenen, sie wurde Croupier in der Spielbank Garmisch-Partenkirchen.

Aktiv im Biathlon aber ging nichts mehr. Rien ne va plus.

1996 kam dann eine Anfrage vom Skigau Werdenfels. Im Skigau sind insgesamt 58 Vereine aus der Region zusammengeschlossen, im Westen bis weit über Garmisch-Partenkirchen hinaus, bis hinüber nach Bad Kohlgrub, Bad Bayersoien, Peißenberg. Viele dieser Vereine haben vor allem Wintersport-Abteilungen, Alpin und Langlauf. Biathlon gab es nirgendwo, Biathlon schien aber eine große Zukunft zu haben, der Sport wurde immer beliebter in der Öffentlichkeit. Im Februar des Jahres hatte es in Ruhpolding die WM gegeben, eine gemeinsame WM von Männern und Frauen zusammen, das gab es auch erst seit 1989.

Danke Lena

Подняться наверх