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Obwohl ein bleicher Lichtschimmer des Mondes durch das Fenster fiel, war es stockdunkel in der Kammer.

Chet wollte den Arm bewegen. Er war irgendwo angebunden. Es ging nicht. Und seine Hände hatte man auf dem Rücken zusammengeschnürt. Die Beine zwängte ebenfalls ein Strick zusammen.

»Chet?«, fragte Rizzos.

»Ja.«

»Verdammt, diese Hundesöhne haben uns geleimt.«

»Und wie, Rizzos«, gab McCoy zu.

»Konnten wir wirklich nichts unternehmen?«

»Ich weiß nicht. Ich wollte mich auch nicht mit der Armee anlegen. Dieser Joe Wood muss verrückt gewesen sein, da draußen in der Nacht einfach etwas zu unterschreiben, was er nicht lesen kann. Ich denke, das werde ich dem Colonel erklären.«

»Und du meinst, es nützt etwas?«

»Keine Ahnung, Rizzos. Wenigstens sollen sie wissen, wie sie zu den Soldaten kommen.«

»Das wird ja wohl nur in Ausnahmefällen so sein.«

»Wenn es so ist, hat Joe vielleicht doch noch eine Chance, aus der Geschichte wieder herauszukommen.«

Schlurfende Schritte näherten sich im Flur. Dielen knarrten.

»Halte die Lampe!«, bellte der Stationer. »Und lass dir keine Schwachheiten einfallen. Wir erfüllen unsere Pflicht dem Vaterland gegenüber. Nichts weiter.«

Ein Schlüsselbart rutschte über Eisen und fuhr ins Kastenschloss. Die Falle schabte über die trockene Metallplatte. Dann kreischten die rostigen Angeln, die Tür schob sich auf, und der Lichtschein quoll ins Zimmer.

Erst da sahen die beiden Bullhead-Reiter, dass sie oben und unten am Bett auf dem Fußboden saßen und jeder an einem Giebel festgebunden war.

Der Stationer trat über die Schwelle, einen schweren Revolver in der Hand und den finsteren Blick auf seine Gefangenen gerichtet. Sie haben befohlen, dass ich euch eine Woche fest halten soll.«

»Wie nett, dass du es uns sagst«, höhnte Rizzos.

Tanja stand draußen im Flur und hielt die brennende Petroleumlampe in beiden Händen. Sie sah noch immer sehr bleich und ratlos aus. Der Tod der Frau, die Brutalität der Männer, mit denen sie in der Postkutsche ankam und die Verschleppung des jungen Wood waren ihr tief in die Glieder gefahren und schienen einen nachhaltigen Schock verursacht zu haben.

»So, ihr wisst also, woran ihr seid. Um eure Tiere kümmere ich mich. Ihr kriegt auch, was nötig ist. Und in einer Woche könnt ihr abdampfen. Also macht mir keinen Ärger.« Hull schlurfte wieder hinaus, schob das Mädchen zurück und schloss die Tür.

Schabend drehte sich der Schlüssel um und wurde abgezogen. Der durch die Ritzen fallende Lichtschein wurde schwächer und verlor sich, so wie die schlurfenden Schritte verklangen.

»Können wir auf das Mädchen rechnen, Chet? Die ist doch auf unserer Seite.«

»Kaum.« Chet versuchte die Hände hinter dem Körper zu bewegen. Es war sehr schwer, beinahe ausgeschlossen Lange würde es auch nicht dauern, bis ihm die Gelenke schmerzten und die Haut aufgescheuert wurde. Aber er wollte es einfach versuchen, wollte nicht wahrhaben, dass sie eine Woche hier sitzen sollten und vielleicht hin und wieder einmal gefüttert wurden und in der ganzen Zeit nichts tun konnten.

»Wenn ich mich wenigstens anders herumdrehen und anlehnen könnte., brummte Rizzos. »Mir tut in der blöden Lage schon das Kreuz weh.«

Vor dem Fenster tauchte schemenhaft eine Gestalt auf.

»Zur Hölle, komm hierher!«, rief der Stationer draußen. »Das fehlt mir gerade noch, dich auch irgendwo anbinden zu müssen!«

Die kaum sichtbare Gestalt verschwand wieder.

»Das Mädchen würde uns offenbar gern helfen«, murmelte Chet.

»Irgendwann wird der Halunke doch mal schlafen. Vielleicht klappt es dann.«

»Darauf sollten wir besser nicht hoffen.« Chet bewegte erneut die Hände in den Fesseln. Es schien ein Stück Lederriemen zu sein, der die Hände zusammenschnürte. Vielleicht konnte er ihn im Lauf der Bemühungen dehnen.

Die Geier mit dem Colt: Western Bibliothek: Alfred Bekker präsentiert 12 Romane

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